November ist die Zeit der Rückblicke auf die Reisen des Jahres, und dafür eignen sich Fotoparaden sehr gut. Michael von Erkunde die Welt hat auf seinem Blog bereits die 9. Fotoparade ins Leben gerufen. Thema: deine schönsten Fotos 2019!
Dieses Jahr gibt es sechs Kategorien und dazu die Frage Was magst du mehr?
- „Stadtbild“ oder „Landschaft“?
- „Tier“ oder „Pflanze“?
- „Berge“ oder „Meer“?
- „Fremdländisch“ oder „einheimisch“?
- „Sonnenaufgang“ oder „Sonnenuntergang“?
- „Schwarz-Weiß“ oder „bunt“?
Anschließend zeigt man noch sein „Schönstes Foto 2019″.
Ich mag das Spielerische an der Fotoparade sehr und habe alle Bilder von meinen sechs Reisen im Jahr 2019 nochmal gesichtet. Die Entscheidung dauerte manchmal länger, aber jetzt steht sie. Bereit? Los geht’s!
#1 Stadt oder Landschaft? Mailand!
Eigentlich poste ich auf Instagram vor allem Landschaftsfotografie. Trotzdem entscheide ich mich in dieser Kategorie für ein Stadtbild. Denn 2019 erfüllte ich mir nach über 15 Jahren endlich einen Traum: Ich wollte mal wieder nach Italien.
In der Modehochburg Mailand beeindruckt die Galleria Vittorio Emanuele II, eine wunderschöne Einkaufspassage im Jugendstil aus den 1920er Jahren. Ich kann mich noch genau an den Moment erinnern als ich sie betrat: Es war Ende Mai und angenehm warm. Die Galerie erschien noch nicht so überfüllt wie im Sommer.
Ich konnte daher in aller Ruhe hineinschlendern und dabei jede Sekunde bewusst genießen. Die riesige Glaskuppel, durch die gerade die Spätnachmittagssonne schien, raubte mir kurz den Atem. Die Größe des Kuppeldachs entspricht dem Dach des Petersdoms in Rom.
#2 Tier oder Pflanze? Marienkäfer!
Dieser kleine Winzling war einfach rührend. Der Fotomoment hat sich in meiner Erinnerung ebenfalls stark eingeprägt. Meine Schwester und ich machten Ferien auf Usedom. Wir hielten uns abseits der überfüllten Seebäder auf, im kleinen Winkel Wilhelmshof am Stettiner Haff.
Ein Hof, drei Häuser – das war es schon. Unsere Gastgeberin erzählte uns von einer kleinen Badestelle am Stettiner Haff. Sie war von der Dorfgemeinschaft eigenständig neu aufgeschüttet worden. Der Weg dorthin führt durch Wiesen und Schilf. Es war ein sehr typischer trockener Sommertag und ziemlich windig.
Da entdeckte ich diesen kleinen Marienkäfer, der sich tapfer festklammerte und weiterkletterte. Durch den starken Wind – und weil ich nur einhändig shooten konnte – dauerte es sehr lange, mir eine scharfe Makroaufnahme gelang.
#3 Berge oder Meer? Enipeas Canyon!
Mich für ein Bild aus den Bergen zu entscheiden, ist ein absoluter Break mit meinen Gewohnheiten. Denn ich wohne in Norddeutschland und orientierte mich schon immer zum Meer hin. Nur sehr selten zog es mich in die Berge. Umso einprägender war meine Gebirgserfahrung im Frühjahr dieses Jahres. Im März als es in Deutschland noch empfindlich kalt war, suchten wir die ersten Sonnenstrahlen in Griechenland.
Wir hatten ein Hotel unterhalb des Olymp, dem Berg der Götter und höchsten Berg Griechenlands. Von Litochoro aus unternahmen wir eine Tageswanderung zum Basecamp Prionia. Das Highlight der Wanderung ist definitiv der Fluss Enipeas, an dem wir immer wieder Wasserfälle und Pools entdeckten. Das Wasser der Pools ist glasklar. Dutzende Grüntöne ergeben eine funkelnde Kulisse.
#4 Fremdländisch oder einheimisch? Homebase!
Als Reisebloggerin ein „einheimisches“ Bild zu wählen, schließt sich definitiv nicht gegenseitig aus. Mein Reisekonzept ist, neben dem Vollzeitjob zu reisen. Das bedeutet, an 30 Tagen weiter weg fahren zu können. Zwischendurch gibt es immer mal wieder längere „Durststrecken“ von bis zu drei Monaten, in denen ich nicht reise.
In diesen Zeiten halte ich mich manchmal gern an altbekannten und gewohnten Orten auf. Einer davon ist das Steinhuder Meer. Dort bin ich in der Nähe aufgewachsen. Mittlerweile habe ich es neu zu schätzen gelernt, besonders im September und Oktober, wenn ich dort Stand-up Paddling betreibe.
Dieses Foto entstand nach einer SUP-Stunde am Surfstrand Mardorf, wo ich noch ein wenig saß und zuschaute, wie es Abend wird.
#5 Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang? Sunsetlover!
Diese Entscheidung fiel mir am leichtesten. Denn ich bin ein Morgenmuffel. Wenn ich nicht aufstehen müsste, um zur Arbeit zu fahren, würde ich den Sonnenaufgang wahrscheinlich meistens verpassen.
Dazu kommt, dass Nils und ich auf Reisen ein Ritual entwickelt haben: Wenn wir uns an Orten aufhalten, die von Natur umgeben sind, suchen wir uns immer einen „Sundownspot“ aus, zu dem wir abends gehen, um den Sonnenuntergang zusammen zu erleben.
Dieses Jahr gab es dazu in der Bretagne zahlreiche Gelegenheiten, denn wir hatten im Spätsommer Glück mit dem Wetter. Der beste Sundownspot war Port Navalo, ein kleines Fischerdorf auf der Halbinsel Sarzeau.
#6 Schwarz-Weiß oder bunt?
Dieses Foto entstand in Danzig. Die Stadt in Polen wird – auch dank ihrer noch vergleichsweise moderaten Preise – in Europa immer beliebter. Ich war ebenfalls begeistert. Die historische Kulisse, der Gegensatz von Ost und West, die schönen Häuser und die kurzen Wege – all das macht Danzig zu einem attraktiven Ziel für Citytrips. Du kannst dich dort wunderbar treiben lassen, wie eine bunte Seifenblase 😊
Mein schönstes Foto 2019
Mein schönstes Foto entstand am Strand von Suscinio in Frankreich. Die Szenerie wirkte so surrealistisch, ich werde sie immer als eine meiner schönsten Eindrücke in Erinnerung behalten. An diesem Tag sah das Meer aus wie ein Spiegel, flach und reflektierend. Ich erinnere mich noch an das Geräusch. Als die kleinen Wellen reinkamen, bewegten sie die Kiesel, was ein superleises Geräusch erzeugte – sehr schön.
Das waren meine Fotoparade mit meinen schönsten Fotos 2019. Wenn du auch mitmachen möchtest, dann erstelle einen Beitrag mit mindestens sechs Fotos und beschreibe, warum du dich jeweils für den einen oder anderen Begriff entschieden hast.
Bitte verlinke in deinem Artikel den Beitrag von Michael von Erkunde die Welt und hinterlasse ihm anschließend den Link zu deinem Artikel als Kommentar.
Viel Spaß!
Deine Julia Beatrice
Hallo Julia,
ich hab gleich mal nachgeschaut wo Suscinio liegt. Das Flimmern, toll – ich war schon nördlicher und südlicher, aber dort noch nicht. Muss wohl auch mal hin. Sehr schöne Fotos hast du mitgebracht und mir gefällt dein minimalistischer Stil sehr.
Herzliche Grüße Heike
Liebe Heike,
vielen Dank, das freut mich sehr. Die Region um den Golf von Morbihan lohnt sich wirklich, vor allem wegen der schönen bretonischen Strände – ganz vorn dabei: der Plage de Suscinio. Im nahegelegenen Schloss Château de Suscinio kannst du übrigens im Sommer das „Spectacle son et lumière“ genießen. Am Abend werden die Schlossmauern mit historischen Szenen beleuchtet.
Gute Reise und herzliche Grüße
Julia
Hallo Julia, ganz tolle Bilder hast du präsentiert! Mir hat am besten der Sonnenuntergang gefallen. Diese warmen Farben… Super!
Hallo Isabella,
vielen lieben Dank für das Lob 🙂 Port Navalo in der Bretagne ist einfach ein wunderschöner „Sundown Spot“. Dort kannst du -mit einen wenig Wetterglück- im Sommer jeden Abend diese warmen Farben genießen.
Viele Grüße
Julia