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Pacific Northwest – Regenwälder, Wasserfälle, Bergwelten

Eine Pacific Northwest Reise in die USA und Kanada: Sie umfasst die Küste der Staaten Washington und Oregon, den südlichen Zipfel Kanadas mit Vancouver Island und Vancouver selbst. Seit vielen Jahren hatte ich davon geträumt, Vancouver zu sehen. Mich faszinierten die Bilder von Wolkenkratzern vor schneebedeckten Berggipfeln. Als ich mir endlich diesen Traum erfüllte, dehnte ich die Reise nach Vancouver aus und machte einen Roadtrip durch den gesamten Pazifischen Nordwesten daraus.

Lies jetzt meinen Complete Guide und begib dich mit mir auf die Reise zu bezaubernden Naturwundern, interessanten Städten und der Kultur der First Nations.

Seattle – perfekte Lage

Wenn du dir Seattle auf der Karte anschaust, erkennst du was die Stadt ausmacht. Seattle liegt auf einer Landenge zwischen dem Puget Sound und dem Lake Washington. Auf Google Maps ist zu sehen: Der Puget Sound hat einen Zugang zum Pazifik und auf der gegenüberliegenden Uferseite erheben sich auf einer Halbinsel die Olympic Mountains. Dieses Zusammenspiel aus Meerenge, Gebirgen und amerikanischer Stadt ist einmalig.

Im Reisebüro wurde uns gesagt, Seattle sei eine der am meisten unterschätzten Städte in den USA und touristisch gesehen nur Nummer 3 Destination – nach dem Dreieck LA, San Francisco, Las Vegas auf der einen und New York auf der anderen Seite. Seattle – eine Nummer 3 Destination? Das fanden wir überhaupt nicht.

Schau dir die Lage der Stadt, welche nicht zuletzt durch den Film Schlaflos in Seattle bekannter geworden ist, einmal auf der Website von Google Maps an und ich garantiere, du bekommst Lust auf diese einmalig schöne Stadt im Nordwesten der USA.

Topographische Landkarte des Pazifischen Nordwesten

Seattle auf der Karte – es schmiegt sich an die Meerenge Puget Sound (gelber Punkt).

Was kann man in Seattle machen? Populäre Sehenswürdigkeiten und viele Geheimtipps findest du in meinem Artikel: 20+ Seattle Sehenswürdigkeiten und Umgebungsziele.

Portland – Trendmetropole

Von Seattle sind es circa drei Stunden Fahrt nach Portland, das als die Trendmetropole der Staaten gilt und eine lebendige, alternative und weltoffene Szene pflegt. Unter den Top-Sehenswürdigkeiten, die hier gut zusammengestellt sind, empfehle ich dir, den Saturday Market, den Japanese Garden und Powell’s City of Books nicht zu verpassen – selbst wenn du wenig Zeit hast.

Ein Besuch des samstäglichen Kunsthandwerkermarktes im Zentrum von Portland ist eins der Highlights im Pacific Northwest. Mitglieder der Künstler-Community von Portland bieten auf dem Saturday Market hochwertige Artikel an. Menschen, die gern malerisch und zeichnerisch unterwegs sind, können sich dort gut einige Ideen abschauen. Ich selbst bekam auch viel Lust, mal wieder selbst Pinsel oder Bleistift in die Hand zu nehmen.

Die ausführliche Besichtigung des Japanischen Gartens bleibt als besondere Erinnerung an unsere Reise in das pnw definitiv hängen. Portlands Japanischer Garten gilt als einer der schönsten außerhalb Japans:

Genieße auch unbedingt den Blick vom Japanischen Garten aus auf den Gipfel des Mount Hood der Cascade Mountains.

Tauche zurück im Stadtzentrum unbedingt ein in die Welt von Powell’s City of Books. Seit der Gründung im Jahr 1971 hat sich Powell’s von einem schlichten Laden zu einem Wahrzeichen Portlands und einem der großen Buchhändler dieser Welt gemausert. Powell’s City of Books erstreckt sich über einen kompletten Häuserblock und bietet in 3.500 verschiedenen Bereichen mehr als 1,5 Millionen Bücher zum Verkauf an.

Genieße im ladeneigenen Coffee Shop eine Tasse Kaffee, schnapp dir eine Karte der neun farbcodierten Räume und durchstöbere das größte Buchgeschäft und Antiquariat auf Erden. Öffnungszeiten: 9 bis 23 Uhr, 365 Tage im Jahr; Eintritt frei.

Mount-Rainier-Nationalpark

Den 82 Meilen (132 Kilometer) von Seattle entfernten Mount Rainier kann man an klaren Tagen von der Stadt aus gut sehen. Der Schichtvulkan ist mit 4.392 Metern der höchste Gipfel der Cascade Range (Kaskadengebirge), eine 1.130 Kilometer lange Gebirgskette, die sich vom Süden British Columbias bis nach Nordkalifornien erstreckt, wo sie in die Sierra Nevada übergeht.

Der Gipfel, dessen Name nach Fürst Rainier von Monaco klingt, wurde von George Vancouver nach seinem Freund, Admiral Peter Rainier, benannt. Die Indianer nannten den Berg in zahlreichen Sprachen Takhoma, so heißt auch der Flughafen von Seattle. Inzwischen wurde eine Bewegung gegründet, die sich dafür einsetzt, dem Berg seinen indigenen Namen wiederzugeben.

Mount Rainier, Schichtvulkan, Pacific Northwest, USA

Gute Sicht auf den Mount Rainier.    © Julia Beatrice Theiler

Was uns zum Mount Rainier zog, war neben der günstigen Lage auf unserer Strecke, dass in unserem Reisemonat besonders viele Wildblumen dort blühen sollten. Wildblumen, auf Englisch: meadows, haben es mir ganz besonders angetan. Ich zeige dir folgend, wo du im Mount-Rainier-Gebiet besonders gut Wildblumen entdecken kann.

Alle Nationalparks in den USA haben von der Regierung betriebene Internetseiten unter der Domain nps.gov/ (National Park Service), so auch der Mount Rainier. Dort sind mehrere Wildflower Areas aufgezählt und beschrieben. Sunrise ist höher gelegen und bietet besonders schöne Ausblicke durch die Nadelbäume auf den heiligen Berg im Pacific Northwest.

Mount Rainier, Schichtvulkan, Pacific Northwest, USA

Der Gipfel, von Sunrise aus gesehen. Indianer gaben ihm den Namen Großer Berg, Schneespitze oder Ort, von dem das Wasser kommt.    © Julia Beatrice Theiler

Auch der Ort Paradise hat einen Wildblumen Trail. Eine gute Zeit, um die Wildblumen in voller Blüte zu sehen, ist der August. In Paradise gibt es ein großes Visitor Center mit Resort, das ein wenig an das Hotel in The Shining erinnert. Der Drehort des Films mit Jack Nicholson, die 70 Jahre alte Timberline Lodge, liegt sehr viele Meilen weiter südlich, am Mount Hood.

Das Visitor Center ist gut organisiert, wusste genau, an welchen Stellen die Wildblumen gerade am besten zu sehen sind, und gab uns die richtigen Wanderkarten kostenfrei dafür mit. Die Visitor Center werden von Park-Rangern betrieben, die auch superinteressante Ranger-led programs anbieten.

Parke am besten entlang der Valley Road (Achtung: One Way) am Parkplatz zum 4th Crossing Trail und biege dann zum Skyline Trail ab, um am Lakes Trail die Wildblumen zu bewundern.

Pasqueflower Seedhead (Pulsatilla).

Der Trail war gut zu bewältigen und und dauert insgesamt mindstens eine Stunde. Außer der Pink Mountain Heather (Pinkes Heidekraut) sahen wir die Rockslide Larkspur (Delphinium glareosum).

Mount St. Helens National Volcanic Monument

Mit dem frischen Eindruck der Wildblumen fuhren wir an dem Tag noch 140 Kilometer zu einem Ort, dem die Natur wieder neues Leben einhauchen musste: Zum Mount St. Helens, der circa 87 Meilen (140 km) entfernt ist.

Vom Mount St. Helens hast du vielleicht schon einmal gehört – zum einen, weil der Ausbruch des Vulkans am 18. Mai 1980 vergleichsweise noch nicht lange zurückliegt und zum anderen, weil er einer der tödlichsten und ökonomisch verheerendsten Vulkanausbrüche in der Geschichte der Vereinigten Staaten war.

Zerstörte Bergkuppel und resiliente Pflanzen: Der Mount St. Helens vom Windy Ridge Viewpoint aus betrachtet.

Zwar wurde das Gebiet vorher evakuiert, trotzdem hielten sich noch 65 Menschen in der Verwüstungszone auf. Auf der Strecke zum Windy Ridge Viewpoint, nahe des Parkplatzes bei Bear Meadows campierten Geophysikstudent Keith Ronnholm, Amateurfotograf Gary Rosenquist sowie weitere Freunde etwa 17,6 Kilometer nordöstlich des Vulkans.

Toter Wald und neues Leben: Die Natur erobert sich ihren Raum zurück.

Rosenquist und Ronnholm gelangen Aufnahmen als um 8.32 sich nach einem wenige Sekunden zuvor ereigneten Erdbeben der Stärke 5,1 die gesamte Nordflanke in einem der größten jemals aufgezeichneten Bergrutsche vom Mount St. Helens ablöste. Die Fotoserien sind bis heute die bekanntesten Aufnahmen des Ausbruchs. Anschließend gelang allen Campern mit ihren Autos die Flucht durch den Ascheregen gen Norden.

Zerstörter Baum am Mount St. Helens.

Columbia River Gorge

Die Schlucht des Columbia River, oder auf englisch: Columbia River Gorge ist aus meiner Sicht eine der schönsten Gegenden im Pacific Northwest – und dafür touristisch noch relativ unbekannt.

Genau auf der Linie des Columbia River verläuft die Grenze zwischen Washington State und Oregon.

Damit du es nicht weit zu den touristischen Highlights der Region hast, lohnt sich die Buchung einer Unterkunft in Hood River. Das erste, was ich auf dem Weg aus Richtung Norden über eine der Brücken nach Oregon gesehen habe, waren kleine Nebenarme des Flusses, auf denen im Abendlicht Stand-up-Paddler chillig in die Abendsonne glitten. Neben SUP kann man am Hood River natürlich alles machen, was mit Wasser zu tun hat, zum Beispiel Jet Ski, Segeln, Kiten oder Flatwater Kayaking und sogar auch Windsurfen.

Was die Gegend touristisch so attraktiv macht, sind die vielen unterschiedlichen Ausflugsziele: Es ist nicht weit nach Portland, aber auch nicht in die Bergregionen des Mount Hood. Trotzdem ist man am Wasser, eben am überaus breiten Columbia River.

Aus dieser an Norwegen erinnernden, fjordähnlichen Kombination ergibt sich, dass du viele spektakuläre Wasserfälle erwandern kannst, einige davon in herausfordernden Wanderungen, andere in leichten Spaziergängen. Als Startpunkt für eine solche Tour wählten wir das Vista House am Historic Columbia River Highway (Historic Route 30), die erste als Scenic Highway gebaute Schnellstraße in den USA. Das Vista House bietet zum einen eine der besten Aussichten über die Columbia River Gorge und liegt zum anderen am Startpunkt des Abschnitts Waterfall Zone des parallel zum Fluss verlaufenden Highways.

What a view! Die Schlucht des Columbia River, vom Vista House gesehen.

Am Vista House gibt es außerdem detaillierte Karten, mit denen sich die Auswahl, zu welchen Wasserfällen man wandern möchte, leichter gestaltet. Als erstes gingen wir zu den Bridal Veil Falls und übersprangen damit die Latourell Falls und den Sheperd’s Dell Falls State Park.

Danach wollten wir unbedingt die Multnomah Falls sehen, die ebenfalls aus Twilight bekannt sind. Sie sind barrierefrei fußläufig in 0,25 Meilen von der Straße aus erreichbar, erstrecken sich über zwei Stufen und sind 189 Meter hoch. Die nächste Station sind die Horsetail Falls, die wunderschön sind:

Wie ein Pferdeschweif: Die Horsetail Falls.

Wandern zu den Wasserfällen

Der Weg in die Oneonta Schlucht führt unter den Ponytail Falls hindurch. Sie ist nicht ungefährlich: Im Jahr 2011 verunglückte ein 22-Jähriger aus Portland dort tödlich. Zum Verhängnis wurde ihm eine der Stellen in der Schlucht, in der rutschige, unsicher ineinander verkeilte Baumstämme liegen. Dort rutsche er aus, stürzte, verletzte sich am Kopf und ertrank. Wenn du die Gefahrenquellen umgehst, ist die Oneonta Schlucht zu empfehlen.

Verlasse die Nebenstraße entlang der Hiking Loops wieder und kehre auf die Interstate 84 zurück. Dort gibt es am Parking Lot hinter der Ausfahrt 41 eine weitere gute Wandermöglichkeit: der Eagle Creek Trail, erreichbar über die Abfahrt 41. Dieser führt über eine Strecke von zwei Meilen zu den Punch Bowl Falls. Das Wasser rauscht dort 25 Fuß in einen blau-grünen Pool einer Grotte – perfekt zum Baden.

Wo gibt es eigentlich tolle Wasserfälle in Europa? Da würde ich dir Griechenland und meine Wanderung in der Schlucht des Enipeas ans Herz legen.

Wein testen im Pacific Northwest

In der Columbia River Gorge findest du mediterranes Klima vor, entsprechend ist sie ein Paradies für den Anbau. Die Weinanbauregion sagt über sich selbst: From Burgundy to Bordeaux in forty miles. Die Gegend reicht nämlich von kaltem Klima im Westen (wie in Burgund, Frankreich) zu warmem Klima in The Dalles (ähnlich wie in Bordeaux). Wenn man in Frankreich die ganze Bandbreite unterschiedlicher Weine erfahren möchte, müsste man meilenweit fahren.

In der Columbia Gorge erhalten Weintester diese in einer kurzen Distanz von 40 Meilen. Interessante Weingüter sind: Cathedral Ridge Winery, Jacob Williams Winery, Mount Hood Winery und die Wy’East Vineyards mit ihren stunning views.

Durch Klima und die sehr alternativ tickenden Menschen in Oregon sind an der Columbia River Gorge diverse Farmen zu finden: fruit stands, berry farms, lavender fields und vieles mehr – zu allem bieten Internet- und Facebookseite hoodriverfruitloop den besten Überblick und Zugang. Herausgreifen möchte ich trotzdem die Lavendelfarm hoodriverlavender, weil ich die Kombination aus Weinregion und Lavendelfelder – und das im Pazifischen Nordwesten – einfach genial finde.

Die ganzen organic grown products prädestinieren die Region natürlich dazu, Farmer’s Markets anzubieten, und entsprechend gibt es davon einige. Hier findest du Ort und Zeit der wichtigsten Farmer’s Markets:

Hood Rivers Farmer’s Market Mercado del valle Moisiers Farmers Market
Mai – November

Samstag, 9 bis 13h

5th and Columbia Parking lot in Downtown

Juni bis September

Samstag, 16 bis 19h

Downtown Odell

Juni bis September

Sonntag, 16 bis 19h

Downtown Moisier

Weiter geht es in diesem kompletten Guide für die Region pnw – Pacific Northwest mit der Küste von Oregon.

Oregon Coast

Der Weg durch Pacific Northwest sollte dich unbedingt auch an die Küste von Oregon führen. Hier kannst du tolle Eindrücke der fantastischen Küstenlinie sammeln. Zum Beispiel in der Oregon Dunes National Recreation Area, ein Dünengebiet, das bei Florence beginnt und erst 50 Kilometer weiter südlich, in Coos Bay, ausläuft.

Oregon Coast – zu welchen Stränden solltest du fahren? Kompakte Infos bekommst du in meinem Beitrag: Beste Strände an der Küste von Oregon.

Olympic National Park

Der Olympic National Park liegt im Staat Washington der USA, gegenüber des Puget Sound von Seattle. Er ist Teil eines Netzes von gemäßigten Regenwäldern, das den Globus umspannt. An vier großen Flusslinien erstrecken sich die Regenwälder des Olympic National Park: Bogachiel, Hoh, Queets und Quinault Valley.

Neben dem Besuch der Bergwelten und Wanderwege würde ich dir empfehlen, entlang der Küste im Norden der Halbinsel zu fahren. Die Strecke führt über den Highway 112 von Port Angeles zur Neah Bay im Indianerreservat der Makah. Das gegenüberliegende Ufer gehört schon zu Kanada.

Die Küstenlinien von Vancouver Island und der Olympic Halbinsel werden durch die Meerenge Strait of Juan de Fuca getrennt. Im Nordosten und rechts von Vancouver Island liegen die San Juan Islands, ebenfalls ein Geheimtipp. Unseren Tag am Strand verbrachten wir in der Salt Creek Recreation Area, nahe Port Crescent.

Kinder spielen im Wasser in der Salt Creek Recreation Area - Olympic National Park

Die Salt Creek Recreation Area – Freizeitparadies für Surfer und Familien.    © Julia Beatrice Theiler

Die Schauplätze der Twilight-Trilogie

Auf den Olympic National Park wurde ich zum ersten Mal in den Twilight-Filmen aufmerksam (Buchverfilmungen, die am 21. November 2008 in die US-amerikanischen Kinos kamen). Du erinnerst dich?

Forks, die Stadt in die Bella Swan (Kristen Stewart) vom sonnigen Arizona mit einem Kaktus in der Hand zieht, wird als wahres Regenloch beschrieben, in dem der Himmel praktisch immer wolkenverhangen ist. Als wir durch den Pazifischen Nordwesten reisten, sprachen die Menschen dort von einem Jahrhundertsommer – ähnlich wie in Deutschland später im Jahr 2018. Und so war es nie regnerisch, sondern immer sonnig und sommerlich heiß.

Wie häufig in Filmen der Fall, entspricht ein Ort im Film selten der tatsächlichen Location. Auch die Twilight-Filme wurden größtenteils nicht dort gedreht, wo Stephenie Meyer sie in ihren Romanen angesiedelt hat. Die Crew filmte größtenteils in Vancouver, auf Vancouver Island, in Portland und im Bundesstaat Oregon. Die Website All Movies Location List listet dir sehr detailliert auf, wo welche Szenen entstanden sind.

Doch am Strand von La Push bist du an genau der richtigen Stelle, wenn du die Schauplätze der Twilight-Filme besichtigen möchtest.

Pacific North West, Olympic National Park, La Push, Geisterwald

Geisterwald am Ufer des Rialto Beach bei La Push.    © Julia Beatrice Theiler

LaPush ist das tatsächlich existierende Indianerreservat der Quileute, dem Werwolf Jacob angehört. Nicht nur, dass man in den USA ohnehin einmal einen Eindruck von Indianerreservaten erhalten sollte, auch ist es in diesem Fall die einzige wirkliche Verbindung von Schauplatz, Handlung und Realität. Denn Jacob wird im Film als Mitglied eines Clans dargestellt, der von der Gesellschaft ausgegrenzt wird und bestimmte öffentliche Orte nicht besuchen darf.

Pacific North West, Olympic National Park, La Push, Blick auf James Island

James Island gegenüber des Quileute Indianer Reservats.        © Julia Beatrice Theiler

La Push ist nur einer der großartigen vielen Strände im Olympic National Park, deren Charakteristikum die gigantischen Sea Stacks sind: Urig geformte, teils mit Bäumen bewachsene Felsen mitten im Meer, aber vom Ufer aus sichtbar. Schau selbst:

Charakteristische Sea Stacks im Olympic National Park.

Der Olympic National Park beeindruckt mit Regenwäldern, die im Gegensatz zu den bekannteren tropischen Regenwäldern in gemäßigten Klimazonen wachsen. Alle Temperature Rainforests vereinen mehrere Eigenschaften:

  • mildes, feuchtes Klima, das vom Ozean beeinflusst wird
  • mehr als 100 inches Regen und Tautropfen pro Jahr
  • mehrfach übereinander gelagerte Schichten Wald, hauptsächlich Nadelbäume
  • reichlich Moose und Farne
  • viele abgestorbene Bäume, die noch stehen oder bereits umgefallen sind

Besichtige unbedingt das Quinault Valley und den Hoh Rain Forest mit dem ein Kilometer langen Hall of Mosses Trail. Üppig drapieren Mose die Äste des Waldes:

 

Das Quinault Valley beherbergt die riesigen Sitka Spruces und fünf der zehn größten Douglas fir.

Was kann man im Pazifischen Nordwesten machen?

Vor allem Outdoor-Aktivitäten, wie:

  • Wandern
  • Campen
  • SUP
  • Kanufahren, Kayak fahren
  • Skifahren
  • Strandleben
  • Fotografieren

Zum Wandern eignen sich alle Gebiete des Kaskadengebirges. Am Mount Rainier habe ich dir wunderschöne Wildblumen-Wiesen auf einem Wildflower Trail gezeigt. Der Mount St. Helens ist ein Vulkan, der nach Jahrzehnten der Ruhe wieder mehr Aktivität zeigt. Zum Skifahren eignet sich zum Beispiel der Mount Hood. Im kalten und klaren Wasser des Lake Crescent ist sogar Deep Diving möglich.

Alles rund ums Wasser erlebst du in der Schlucht des Columbia River. Der mächtige Fluss bietet tolle Reviere für das SUP, auch in seinen Nebenarmen. Das Gebiet der Columbia River Gorge ist außerdem für Lavendelfelder und sehr viele Organic Farms bekannt, in denen Beeren aber auch weitere Sorten von Obst und Gemüse frisch vom Feld auf die Tische der Restaurants kommen. An einem historischen Highway liegen ein paar der wunderschönsten Wasserfälle, darunter auch die berühmten Multnomah Falls Der tiefste See in den USA liegt ebenfalls im Pazifischen Nordwesten, es ist der klarblaue Crater Lake.

3 Wochen Pazifischer Nordwesten – Übersicht Route

Wir fuhren insgesamt 2500 Meilen, also 4050 Kilometer mit diesen Übernachtungsstationen (die Links führen zu vertiefenden Artikeln:

#1 Seattle 2 Nächte
#2 Kurt Cobain Aberdeen Tour
#3 Mount Rainier National Park 1 Nacht
#4 Über den Mount St. Helens zur Columbia River Gorge 2 Nächte
#5 Die Strände an der Küste von Oregon 2 Nächte
#6 Redwood National and State Parks 2 Nächte
#7 Olympic National Park 3 Nächte
#8 Vancouver Island und Vancouver 6 Nächte
Eine Nacht im Flughafenhotel Seattle und eine Rückflug über Nacht 2 Nächte

Pazifischer Nordwesten – Reiseanbieter nutzen oder selbst buchen?

Unsere Reise in den Pazifischen Nordwesten der USA war unsere fünfte Reise nach Nord- und Mittelamerika. Entsprechend hatten wir schon Erfahrung mit Anbietern von Amerikareisen. Wir waren mit der TUI in Ostkanada, mit Canusa in USA-West und USA-Ost und mit Meiers Weltreisen in Mexiko. Und im Pazifischen Nordwesten waren wir mit America Unlimited. Bis auf Mexiko waren es ausschließlich Mietwagenrundreisen.

Heute, insbesondere aufgrund der Inflation, würde ich dir sehr ans Herz legen, individuelle Strecken auszuarbeiten und selbst zu buchen. Dies ist erheblich preiswerter – und sogar noch komfortabler und liebevoller. Viele tolle Hotels und Orte führen die konventionellen Reiseanbieter nicht im Programm. Bei den Flügen lohnen sich natürlich auch Preisvergleiche über einen längeren Zeitraum, mithilfe von Preisvergleichsportalen. Am nachhaltigsten ist es stets, Direktflüge zu wählen.

Pazifischer Nordwesten – Flug und Ankunft

Unser Flug mit Delta Airlines startete von Amsterdam nonstop nach Seattle-Tacoma. Er führte uns 7.848 Kilometer über den Atlantik und dauerte exakt 10 Stunden und 6 Minuten. In den letzten beiden Stunden vor der Landung in Seattle-Tacoma sahen wir viele Gipfel der Berge kanadischer Nationalparks aus den Wolken emporragen.

In Bezug auf Langstreckenflüge bestand Delta ganz klar den Vergleich mit Air France, Lufthansa und Condor. Der Service war sehr gut koordiniert, das Essen okay und vor allem das Film- und Serienangebot für die auf der Rückseite des Vordersitzes installierten Bildschirme war super. Für insgesamt 106 Euro (zwei Personen, einfache Strecke) sicherten wir uns zwei Plätze am Fenster. Mehr Bewegungsfreiheit und ein Platz in einer Zweier- statt einer Viererreihe zahlten sich aus.

Durch die neue internationale Ankunftshalle am Seattle-Tacoma International Airport (SEA) wird die Effizienz der internationalen Ankünfte gesteigert. Mit ersten Eindrücken der wundervollen Natur in den Bundesstaaten Oregon und Washington wird Besucher:innen ab Sommer 2021 ein herzliches Willkommen in Seattle und Washington State vermittelt. Hier geht es zu weiteren Informationen der Port of Seattle Tourismusorganisation.

Zum Hotel fuhren wir mit dem Airport Downtowner für knapp 34 Euro… und dann ging’s erstmal kurz schlafen, erholen vom Langstreckenflug.

Pazifischer Nordwesten – Einreise

Für eine Reise in die USA bis zu 90 Tage benötigst du eine ESTA-Registrierung, und unser Reiseanbieter America Unlimited riet uns auch zu einer eTA-Registrierung für das Erreichen von Kanada mit dem Mietwagen. Grundsätzlich ist eTA nur für die Einreise per Flug Pflicht.

Die beiden Einreisevisa werden im Internet auch von vielen Scharlatanen verkauft: Sie nutzen das Logo der Regierungen und geben vor, dass es sich um eine offizielle ESTA- bzw. eTA-Seite handelt. Dann berechnen sie ein Vielfaches an Gebühren für das jeweilige Visum.

Eine offizielle ESTA-Registrierung kostet 14 USD und eTA 7 CAD. Die offizielle ESTA-Seite findest du hier, und die eTA-Website hier. ESTA ist für zwei Jahre gültig oder bis der Reisepass abläuft. Ein Reisepass ist nötig, und er muss für die gesamte Aufenthaltsdauer gültig sein. In Kanada kannst du mit eTA sogar bis zu 6 Monate reisen, und die eTA-Registrierung läuft erst nach 5 Jahren ab.

Wer übrigens – wie ich – immer unsicher ist, ob man eine Nagelschere in den Koffer tun darf, dem empfehle ich den Besuch der Website mit aktuellen Gepäckbestimmungen. Und ja, natürlich darf man das. Den Koffer übrigens nie abschließen, er wird von der Transportation Security Administration konsequent untersucht und notfalls aufgebrochen. Als Nachweis der Untersuchung liegt dann eine Notice of Baggage Inspection im Koffer.

Pazifischer Nordwesten – Wetter

Oft wird der pazifische Nordwesten als „Regenloch“ beschrieben – eine einzige Wolkendecke, die praktisch nie aufreißt. Das stimmt absolut nicht. Wie in Deutschland auch gibt es im Sommer die wenigsten Regentage.

Als wir im August da waren, sprachen die Menschen von einem Jahrhundertsommer: Es war unfassbar heiß. August ist der trockenste Monat und somit die beste Reisezeit für den Pazifischen Nordwesten. Wir hatten 21 Tage Sonne, nie Regen und kaum Wolken.

Pazifischer Nordwesten – Geschichtliches

Im 19. Jahrhundert waren die heutigen Bundesstaaten Washington, Oregon, Idaho und West-Montana sowie der Großteil von British Columbia Teil des Oregon Country, das gemeinsam von den Vereinigten Staaten und Großbritannien verwaltet wurde. Mit der Ausdehnung der amerikanischen Pelzhandelsinteressen bahnten sich jedoch Gebietsstreitigkeiten bis hin zu Kriegsparolen an.

1846 vereinbarten Großbritannien und die Vereinigten Staaten im Oregon-Vertrag, dass Oregon Country durch den 49. Breitengrad geteilt wird. Im Gegenzug wurde die Grenze zu Mexiko auf den 42. Breitengrad verlegt.

So verfügten beide Länder über einen etwa gleich großen Zugang zum Pazifik. Später wurde im Norden der britische Teil von British Columbia in Kanada integriert. Das war 1871. Bis dahin galt als pazifischer Nordwesten also eher ein territoriales als ein geographisches Gebiet.

Heute betrachten wir den pazifischen Nordwesten unabhängig von Staat und Grenzen. Pazifik Nordwest – das ist das geographische Gebiet am Pazifischen Ozean, auf der Seite der USA ab Oregon und auf der Seite von Kanada wird Vancouver Island hinzugezählt. Im Landesinneren Richtung Osten kannst du dir die Grenze an der Ortsmarke Hells Canyon vorstellen.

Pazifischer Nordwesten Songlist

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Weitere Informationen

Pazifischer Nordwesten Buchtipp

Die Twilight Saga und Liebesgeschichte von Bella und Vampir Edward spielt in Forks, Olympic National Park.

Video Pazifischer Nordwesten

Für das Netzwerk von Reisenden Journey Stamps habe ich einen Videovortrag zum pnw gehalten.

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