Planst du einen USA-Roadtrip und weißt noch nicht genau, welche Strecke du wählen sollst? Ich würde wetten, die meisten entscheiden sich für eine Tour an die Westküste mit San Francisco, Los Angeles, Las Vegas und dem Grand Canyon. Das ist ohne Frage auch zurecht einer der meistgewählten Roadtrips durch die USA. Doch es lohnt sich auch, einen Blick auf die Ostküste der Staaten zu werfen. Gerade für USA-Anfänger ist eine USA Ostküste Rundreise eine gute Möglichkeit, um einen ersten Eindruck der USA zu erhalten und dafür von Deutschland aus nicht allzu lang fliegen zu müssen. Sechs Stunden oder elf Stunden – das macht durchaus einen Unterschied.
Ich zeige dir eine schöne Strecke, die du in zweieinhalb Wochen gut absolvieren kannst und wesentliche Highlights abdeckst. Zugleich ist der Roadtrip USA Ostküste sehr abwechslungsreich: Enthalten sind Städte wie New York City und Washington DC, aber auch Strände und Berge. Mit diesem Roadtrip nehme ich an der Blogparade Die schönsten Roadtrips von SPANESS teil. Wenn du zu den zahlreichen Blogartikeln, die schon entstanden sind, mit einem eigenen Text beitragen möchtest, dann kannst du hier genau nachlesen, wie das funktioniert. Es ist ganz einfach.
Route
Unser Roadtrip USA Ostküste startete in New York City am Flughafen JFK und führte uns über Washington D.C. zum Shenandoah National Park und weiter auf die Outer Banks von North Carolina. Auf der Rückfahrt zum Washinton Dulles Airport besuchten wir noch das Geburtshaus von George Washington.
Anstatt der Outer Banks kannst du auch Atlantic City – das Las Vegas der Ostküste – besuchen. Besonders empfehlenswert ist an der Ostküste der USA auch die Chesapeake Bay.
New York City
Im Betondschungel der Stadt, die niemals schläft, hatten wir vier Nächte gebucht und somit drei volle Tage zur Verfügung. Da wir noch niemals in New York gewesen waren, gab es ein paar must-sees, die nicht sehr unique sind, aber die man – wie das Wort must-see sagt, einfach mal gesehen haben muss. Dazu gehörten:
- die Freiheitsstatue auf Liberty Island und das Museum auf Ellis Island, dessen Gebäude das erste war, was rund 60 Jahre lang über 12 Millionen Einwanderer auf ihrem Weg in die neue Welt zu Gesicht bekamen,
- die Aussichtsplattformen auf dem Empire State Building und dem Rockefeller Center (Top of The Rock),
- das neu aufgebaute One World Trade Center,
- die Wall Street,
- Brooklyn Bridge und
- der Times Square.
Aber es gibt natürlich auch viele interessante Orte, die du vielleicht nicht auf dem Plan hast. So besichtigten wir das Dakota Building an der Ecke 72nd Street und Central Park West. Dort hatte John Lennon seine letzte Wohnung, bevor er am 8. Dezember 1980 vor dem Gebäude hinterrücks erschossen wurde. Dem Sänger der Beatles ist in der Nähe, hinter dem Eingang zum Central Park, die kleine Gedenkstätte Strawberry Fields gewidmet, die seine Witwe Yoko Ono gestaltet hat.
Von dort aus gingen wir quer durch den wunderschönen Central Park zum Solomon R. Guggenheim Museum. Der ikonische Bau wurde schon sehr häufig in Filmen aufgegriffen, zum Beispiel findet dort im Film The International von Tom Tykwer mit Clive Owen ein Kugelhagel statt – für den das Museum natürlich nachgebaut wurde. Vor allem abstrakte Kunst, Expressionismus, Surrealismus, Impressionismus sind Schwerpunkte der Sammlung, die u.a. Kunstwerke von Paul Klee, Lyonel Feininger, Vincent van Gogh, Pablo Picasso, Joan Miró, Paul Cézanne, Paul Gaugin, Edouard Manet umfasst.
Auch das MoMA – das Museum of Modern Art besichtigten wir an diesem Tag noch, weil es ebenfalls an der Upper East Side liegt. Das MoMA ist weltweit eine der ersten Adressen für Moderne Kunst. Du findest hier Van Goghs Sternennacht, Die Beständigkeit der Erinnerung von Salvador Dalí, die Campbell’s Soup Cans von Andy Warhol und die wandgroßen Seerosen von Claude Monet. Wie ich dies schreibe, bekomme ich direkt schon wieder Lust auf ein Feuerwerk der Kunst im MoMA 🙂
Eine weitere Ausflugsmöglichkeit, die viele nicht kennen, führte uns auf die andere Seite des Hudson River an den Weehawken Recreation Pier. Dort liegt das Restaurant Chart House – mit vorzüglichem Sea Food, einer Happy Hour für Cocktails und einem Blick von der Terrasse auf die Skyscraper von Midtown West. Um dorthin zu gelangen, lässt du dich zum Beispiel von einem Fahrradtaxi zur Ferry NY Waterway nach Midtown W. 39. St. bringen, die für ein paar Euro zum Lincoln Harbor fährt.

Blick auf die Skyline von NYC von der Terrasse des Restaurants Chart House.
Du möchtest wissen, wo die New Yorker Essen gehen? Dann schau mal auf dem Blog Travelworldonline vorbei, dort gibt es einen ausführlichen Artikel über New York Geheimtipps für Foodies.
Nach diesem erfüllten letzten Abend war es erst einmal okay für uns, New York City zu verlassen. Wir nahmen am nächsten Tag morgens den AMTRAK und kamen am frühen Nachmittag in Washington DC an. Dort hatten wir ebenfalls drei volle Tage zur Verfügung.
Nach einer Besichtigung des Weißen Hauses von außen entschieden wir uns für den Memorial Rundgang. An einem halben Tag lassen sich auf rund drei Kilometern die sehr durchdachten und architektonisch interessanten nationalen Gedenkstätten besichtigen: World War II Memorial ~ Vietnam Veterans Memorial ~ Lincoln Memorial (hier hat Martin Luther King seine berühmten Worte I have a Dream gesprochen) Korean War Veterans Memorial ~ Martin Luther King, Jr. National Memorial ~ Franklin Delano Roosevelt Memorial ~ Jefferson Memorial.

Die eingravierten Namen am Vietnam Veterans Memorial.
Trotz – oder gerade wegen – ihrer im Vergleich zu Europa sehr kurzen Zeittafel sind die Amerikaner überaus geschichtsbewusst. Alle wichtigen historischen Meilensteine – ob schön oder schrecklich – werden mit Memorials und National Historic Sites geehrt. Das Zentrum des amerikanischen Geschichtsbewusstseins ist Washington DC. Die dort ansässige renommierte Smithsonian Institution beherbergt zahlreiche der bedeutensten Museen, Parks und Zoos, von denen ein Großteil umsonst besichtigt werden kann. Aus Preisgründen ist Washington DC also absolut eine Reise wert. Von den insgesamt 16 Gebäuden der Bildungseinrichtung Smithsonian entschieden wir uns für das National Air & Space Museum. Ich würde sagen, dass es weltweit am meisten der Flugzeuge und Weltraumgefährte besitzt, die Geschichte geschrieben haben, darunter der Flieger der Gebrüder Wright von 1903 und die Apollo11-Kapsel.
Ein weiterer Ort, der Geschichte atmet, ist der Nationalfriedhof Arlington. Dort brennt am Grab von JFK die ewige Flamme.
Ein Roadtrip durch die Ostküste der USA wäre unvollständig, wenn du allein die großen Städte bereisen würdest. Wie sieht die Landschaft drumherum eigentlich aus? Ein guter Ort, um die grüne Ostküste mit ihren typischen sanften Hügeln und historischen Schlachtfeldern kennenzulernen, ist der Shenandoah National Park, der zu den Blue Ridge Mountains gehört. Wer die Externsteine kennt, findet hier das Pendant: die Natural Chimneys bei Staunton sind übriggeblieben, als der dortige einstige Inlandsee vor vielen Millionen Jahren austrocknete. Wenn du Tropfsteinhöhlen ebenso faszinierend findest wie ich, solltest du die Luray Caverns besichtigen.
Strände entlang der Ostküste der USA
Auf deiner Tour entlang der Ostküste kannst du natürlich auch viele wunderschöne und naturnahe Strände entdecken. Südlich von Washington D.C. beginnt an der Mündung des Potomac River die unendliche Weite der Chesapeake Bay. Sie gehört zur Destination Virginia Beach, welche reich an tollen Orten für Instagram-Bilder mit Sonnenaufgängen über dem Atlantik ist.
Strandliebhaber:innen, die etwas ruhigere Wellen bevorzugen, finden in den friedlichen Gewässern der Chesapeake Bay – von Einheimischen auch liebevoll Chick’s Beach genannt – ihr perfektes Ziel. Schwimmen oder Beachvolleyball, alle klassischen Strandaktivitäten können hier in einem entspannten und beschaulichen Umfeld ausgeübt werden.
Abends geht nichts über einen Strandspaziergang direkt am Wasser oder ein romantisches Dinner, während die Sonne über dem berühmten Chesapeake Bay Bridge Tunnel untergeht.

Photo by Sara Cottle on Unsplash.
Als letzte Station auf dieser Reise möchte ich dir unbedingt die Outer Banks of North Carolina ans Herz legen. Es handelt sich um mehrere, zusammenhängende bebaute Sandbänke im Atlantik, die sich insgesamt auf einer Länge von 100 Kilometern erstrecken. Auf den Outer Banks findest du kilometerlange Strände, beste Kitesurfing-Spots, eines der größten Dünengebiete der USA und – mit ein wenig Glück – Wildpferde.

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Die Strecke, die ich dir vorgestellt habe, kannst du in zweieinhalb Wochen gut bewältigen und hast dann an jedem der vier Orte drei volle Besichtigungstage. Das ist recht viel im Gegensatz zu den kurzen Aufenthalten, die du während eines Roadtrips in den Westen der USA voraussichtlich zur Verfügung hättest. Du nutzt einen Gabelflug und fliegst New York City an, aber von Washington DC zurück. Eine sehr gute Reisezeit, gerade für die Strände der Outer Banks, ist Ende Juni bis Mitte Juli.
Hast du weitere Tipps für einen Ostküsten-Roadtrip? Dann schreib mir!
Deine Julia Beatrice
Liebe Julia, ich freue mich sehr, dass du bei der Aktion „Roadtrips“ dabei bist. Eine ganz tolle Tour habt ihr da gemacht. Sehr abwechslungsreich und auch die Bilder sind einfach total schön und machen Lust auf mehr.
Viele Grüße
Tanja
Liebe Tanja, vielen Dank für die lieben Worte, das freut mich sehr! Deine Karte mit allen Roadtrips finde ich einfach sensationell und werde mich bestimmt immer wieder durchscrollen und durchträumen 🙂
Viele Grüße zurück
Julia