Du suchst nach Geheimtipps an Frankreichs Westküste? Dann liegst du mit der Île de Ré richtig. Auf einer Fläche von 85 Quadratkilometern bietet dir das hübsch geformte Eiland im Atlantik alles, was das Herz begehrt. Weiße Sandstrände, weiße Häuserfassaden – alles scheint auf Ré la Blanche, Frankreichs weißer Insel, heller zu strahlen als anderswo. Und genau deswegen ist die kleine Insel im Atlantik das perfekte Reiseziel für den Spätsommer. Hol dir im September eine Extraportion Sonne, bevor der lange Winter kommt.
Du fragst dich, wann die beste Reisezeit für die Westküste Frankreich ist? Dann klicke hier zum Ende des Artikels. Dort habe ich jede Saison genau unter die Lupe genommen und eine Empfehlung ausgesprochen.
Die Île de Ré – wo liegt sie eigentlich und wie komme ich dorthin?
Ich muss zugeben, dass ich bis zu meiner Reise auf die Île de Ré noch nichts von der Insel gehört habe. Wo sie liegt, das hätte ich nicht beantworten können. Vielleicht weil deutsche Touristen eher die Nachbarinsel bevorzugen. Warum die Île d’Oléron bei ihnen beliebter ist, dafür gibt es allerdings keinen konkreten Grund.
Wenn du schon einmal von der Adventure-Game-Show Fort Boyard und dem Kampf um den gut gehüteten Goldschatz vor Frankreichs Atlantikküste gehört hast, dann hast du die Île de Ré schon fast lokalisiert. Die napoleonische Seefestung aus dem 19. Jahrhundert liegt nämlich genau zwischen der Île de Ré und der Île d’Oléron.
Die Franzosen selbst sagen Sud Ouest zu der Region. Obwohl die Ile de Re im nördlichen Teil der Biscaya liegt, gehört sie schon ganz klar zu Frankreichs Süden. Ziehe mit dem Finger eine diagonale Linie von Paris zur Stadt Nantes an der Mündung der Loire. Gehe dann senkrecht nach unten und du triffst auf die weiße Insel im Atlantik. Die nächstgrößeren Städte sind La Rochelle und Rochefort (genau die mit dem leckeren Käse). Bordeaux liegt etwa 200 Kilometer entfernt.
Tipp: Nutze den Best-Preis-Finder der Deutschen Bahn.*
Maut für die Brücke zur Île de Ré
Seit 1988 verbindet die 2,9 Kilometer lange mautpflichtige Brücke Pont de l’île de Ré die Insel mit dem Festland. Sie erreicht die Insel am Pointe de Sablanceaux, dem östlichsten Punkt der Insel. Um zur Mautstation zu gelangen, ziehst du auf der Umgehungsstraße N 237 eine Kurve nördlich um La Rochelle herum. Die Höhe der Maut liegt bei 8 € für Fahrzeuge bis 3,5 t. (Stand: 2022)
Der Bau der Brücke war übrigens sehr umstritten und wurde bis Anfang der 1990er Jahre von gerichtlichen Klagen begleitet. Denn einige Kläger wollten die Abgeschiedenheit der Île de Ré gern erhalten. Die Befürworter der Brücke argumentierten damit, dass die Staus und die umständliche Fährüberfahrt nicht mehr zumutbar seien. Die Maut für die Brücke ist seit 2012 keine Straßenbenutzungsgebühr mehr, sondern ein Beitrag für den Umweltschutz auf der Île de Ré.
Du fragst dich, ob man auch zur Île de Ré fliegen kann? Na klar – der Flughafen La Rochelle – île de Ré wird zum Beispiel von Frankfurt am Main aus angeflogen.
Erste Eindrücke von „Ré la Blanche“ – Spitzname der Île de Ré
Als wir mit Rivedoux La Plage die Bereiche der Insel links liegen lassen, die auch vom Tagestourismus überströmt werden, tauchen wir allmählich ein in eine abgeschottete Inselwelt, in der es um Landschaften, Naturerlebnis, Anbau, Ernte und alte Handwerkstraditionen geht. Sofort fällt uns auf: Landschaftlich erinnert die Insel schon sehr stark an Südfrankreich. Palmen in den Gärten, Feigenbäume, schmucke Häuser mit weißen bepflanzten Mauern, Trubel und Lebensfreude – das alles lässt das Herz höher schlagen und mich voller Vorfreude auf die nächsten drei Wochen blicken.
Bei Le Martray passieren wir die schmalste Stelle der Insel und gelangen auf den hinteren Teil der rund 30 Kilometer langen Île de Ré. Hier öffnet sich der Horizont – weniger Besiedlung und das große Vogelschutzgebiet Réserve naturelle de Lilleau des Niges tragen dazu bei. Die Winde werden rauer, noch weiter ragt das Eiland ins offene Meer hinein. Mit Bambusstauden, so hoch wie ein Sprungturm im Freibad, muss der Wein geschützt werden, doch der knorrige Stamm ist auch robust und trotzt dem Wetter. La Passe ist auch der sternförmige Ausgangspunkt für viele der besten Strände und Sehenswürdigkeiten von Ré.
Die weißen Dörfer auf der Île de Ré
Sauber und stilvoll – so begrüßt dich jedes der hübschen Dörfer auf der Île de Ré. Nachfolgend gebe ich dir einen Eindruck der Orte, damit du dich für Ausflugsziele entscheiden kannst. Den Beginn macht der größte Ort auf der Insel: Saint-Martin-de-Ré.
Saint-Martin-de-Ré
Saint-Martin liegt genau in der Mitte der Île de Ré an der nördlichen Küstenlinie. Schon von Weitem fällt die riesige Festung auf – ein Fort, das Feinde von einer Belagerung abhalten sollte. Erbauer ist der Festungskünstler Sébastien Le Prestre, Seigneur de Vauban, im Dienst Ludwigs XIV.
Schlendere von dem historischen Ort aus gemütlich in Richtung Innenstadt und Hafen. Schon bald fällt dein Blick in die wunderschönen Häusergassen. Die weißen und grauen Mauern bilden mit den hellblauen Fensterläden ein sehr schönes Fotomotiv. Im Sommer blühen die Stockrosen und mischen ein paar Farbtupfer in die Kulisse.
Saint-Martin-de-Ré ist am besten geeignet für Reisende, die gern in exklusiven Hotels übernachten und die Nähe zu Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants schätzen. In den Gassen von Saint-Martin-de-Ré wartet ein kleines Paradies für Liebhaber:innen französischer Mode und Einzelstücke.
Unterkünfte in Saint-Martin-de-Ré
Besonders empfehlenswerte Unterkünfte in Saint-Martin-de-Ré sind das La Baronnie Hotel & Spa, das Hôtel La Jetée und die Villa Clarisse – getreu ihrem Motto Once in a Lifetime für über 600 Euro pro Nacht. (Stand: 2022)
Saint-Clément-des-Baleines
Saint-Clément-des-Baleines hat knapp 700 Einwohner:innen und liegt an der äußersten Spitze der Île de Ré. Am Kirchplatz drapieren sich zwei Restaurants, die beide etwas auf sich halten, und eine kleine Boutique. Außerdem gibt es in dem Ort einen typisch französischen Supermarkt und in den Sommermonaten einen Zirkus. Ein lohnenswertes Ausflugsziel ist der Ortsteil Le Gillieux mit dem alten und neuen Leuchtturm der Wale.
Das beste Restaurant auf der Île de Ré
Das mit Abstand beste Restaurant auf der Île de Ré heißt A L’OUEST und befindet sich in der Straße Mail du Clocher 6. Wenn die Sonne untergegangen ist, kannst du dir hier ein Gläschen Pineau gönnen und dazu vielleicht ein paar frische Austern schlürfen. Das A L’OUEST führt traditionelle Fisch- und Fleischgerichte auf der Karte. Es bezieht seine Zutaten von der Insel.
Bei unserem zweiten Aufenthalt auf der Île de Ré fielen wir fast in einen Schockzustand – ein Küchenchef fehlte und wir befürchteten, diesmal nicht in den Genuss der fein aufeinander abgestimmten Speisen zu kommen. Doch zu Beginn der Vorsaison war ein neuer Chef de Cuisine gefunden und die Karte des A L’OUEST schlug wieder Purzelbäume. Das Restaurant ist ein gutes Beispiel, dass jeder Vorteil auch ein Nachteil sein kann: Weil es sehr beliebt ist, kommt es zu längeren Wartezeiten auf die Bestellung, das Essen und die Rechnung.
Leuchttürme besichtigen
Auf der Île de Ré stehen viele Leuchttürme und einige von ihnen sind inzwischen bewohnt. Aber nur das Ensemble Phare des Baleines und Vieille Tour Des Baleines verfügt über ein Museum für Leuchtturmgeschichte(n). Die meisten Besucher schlendern zur Kasse, um auf den Phare des Baleines zu steigen und das Treppenmotiv zu fotografieren.
Wir sind die einzigen mit der Ambition, das Museum zu besuchen. Das Öffnen der Tür mit einem Code ist nicht ganz selbsterklärend, doch der französische Hausmeister wendet einen Trick an und dann stehen wir ganz allein in dem Museum am Vieille Tour Des Baleines von 1682.
Die Texte sind nur auf Französisch verfasst. Durch viele Fotos und Zeichnungen erschließen sich die Informationen dennoch sehr gut. Das Museum am Leuchtturm der Wale ist ein interessanter Ort, wenn du besser verstehen möchtest, wie Leuchttürme funktionieren und wie nützlich sie sind. Die Treppen zur Aussichtsplattform sind nicht beschwerlich und du wirst mit einem Ausblick auf die Meerenge belohnt.
Unter den vielen beeindruckenden Ausstellungsstücken befindet sich ein ausrangiertes Leuchtfeuer, das früher in der Nacht mit Fischöl am Strahlen gehalten wurde. Woher stammt der Name Leuchtturm der Wale? In früheren Zeiten sind an dieser Stelle der Île de Ré oft Buckelwale gestrandet.
Les Portes-en-Ré
Der Ort Les Portes-en-Ré schmiegt sich entlang der feinsandigen Strände rechts der Leuchttürme. Die vielen Camping- und Glampingmöglichkeiten sorgen dafür, dass der kleine Ortskern im Sommer sehr belebt ist. Es gibt hier bedeutend weniger Einkaufsmöglichkeiten als in Saint-Martin-de-Ré und auch weniger Restaurants. Dafür ist Les Portes-en-Ré nur wenige Meter vom Strand entfernt. Tourist:innen haben hier die Auswahl zwischen mehreren Stränden, die such für Surfer geeignet sind.
Les Portes-en-Ré ist auch ein Ausgangspunkt für die ausgiebigen Fahrradtouren auf der Insel. Starte am Carrefour Contact und radle zunächst zum Maison du Fier. Es ist ein Naturkundemuseum und liegt am Rand des Naturschutzgebietes La Réserve naturelle nationale de Lilleau des Niges. In diesem einmaligen ökologischem Lebensraum nisten zahlreiche Wasservögel. Erlebe dort die Artenvielfalt der lokalen Flora und Fauna sowie die wohltuende Ruhe.
Loix
Am Rand der Wiesen, die zur Salzgewinnung dienen, liegt der kleine Ort Loix. Hier liebte ich den Markt, der in der Hauptsaison täglich geöffnet ist. Ab September werden dort immer dienstags, freitags und samstags lokale Produkte angeboten. In einer Scheune türmen sich Obst, Gemüse und Nüsse auf den Auslagen. Suche dir aus der bunten Vielfalt deine organischen Lieblingsprodukte aus unf freue dich auf ein schmackhaftes Essen in deinem Ferienhaus oder Campervan.
Ars-en-Ré
Ars-en-Ré lockt mit einem beschaulichen Hafen und guten Einkaufsmöglichkeiten. Es bietet sich außerdem an, in einem der Hotels einzuchecken – zum Beispiel im Hôtel Le Sénéchal, das wunderschön eingerichtet ist.
Denn von Ars-en-Ré ist es nicht weit nach La Rochelle, im Vergleich zu den westlichsten Orten der Insel. Die interessante Hafenstadt ist rund 40 km entfernt.
Ob La Couarde -sur-Mer, La Flotte, Le Bois -Plage-en-Ré, Sainte-Marie-de-Ré oder Rivedoux-Plage in kürzester Entfernung von La Rochelle: Jedes einzelne der weißen Dörfer auf Ré ist eine Reise wert.
Die 7 besten Strände auf der Île de Ré
Nach mittlerweile 4 Jahren, in denen wir jeden Sommer in Frankreich verbracht haben, weiß ich: Die Strände an der Westküste Frankreichs gehören zu den besten in Europa. Doch wo findest du die besten Strände auf Ré? Die Auswahl ist groß, und deswegen habe ich sie in eine Reihenfolge gebracht:
Plage du Petit Bec
Schon der Strandaufgang zum Plage du Petit Bec ist verheißungsvoll. Unterwegs auf dem Holzsteg breitet sich nach wenigen Metern bestes Strandvergnügen vor dir aus. Schaumweiße Wellen, ein paar einheimische Surfer gleiten in ihren Feierabend und vor der Küste kreuzt ein Segelboot. Das beste: Auf vielen Kilometern links und rechts hast du freie Platzwahl. Der Parkplatz zum Plage du Petit Bec liegt in den Dünenwäldern von Lizay am Ende der Straße Route du Petit Bec.
Banc des Bûcherons
Die Banc des Bûcherons ist eigentlich kein Strand, sondern vielmehr eine Sehenswürdigkeit. Die mehr als 1 km lange Sandbank ist bei Ebbe zugänglich. Der Sand wirft große Furchen auf und so wirkt die Sandbank wie die Stirn eines Philosophen. Hier sind stundenlange Expeditionen möglich – entlang der Wasserkante oder zur fast abgetrennten Spitze der natürlichen Attraktion.
Wenn du abenteuerhungrig bist mit einem Hang zum Risiko, dann ist die Banc des Bûcherons das Richtige für dich. Bei auflaufendem Wasser müssen sich die Spaziergänger:innen sehr beeilen, um rechtzeitig wieder an Land zu gelangen. Der beste Zugang zur Banc des Bûcherons liegt am Parking du Feu du Fier.
Der Strand am Phare des Baleines
Der Leuchtturm der Wale liegt am äußeren Nordwesten von
Er wurde zur Verstärkung des von Vauban erbauten alten Leuchtturms errichtet, der noch etwas näher am Strand liegt. Der zwischen zwei Meerengen gelegene Strand ist besonders abends sehr beliebt, weil er eine bezaubernde Aussicht auf Meer und Horizont bietet.Der Plage des Grenettes
Bei La Couarde-sur-mer und Le Bois-Plage-en-Ré beginnen die langen, von zahlreichen Campingplätzen gesäumten Strände im Südwesten von Ré. Dort ist die Île de Ré besonders geeignet für Familien, die hier flache Strände finden. Deswegen rate ich dir, noch etwas weiter rechts zu schauen – zum Plage des Grenettes. Der Strand erstreckt sich ebenfalls auf mehreren Kilometern, ist aber nicht so überfüllt. Es liegt auch daran, dass dort verkrustete Strukturen und Steine den Strand säumen. Baden kannst du am Plage des Grenettes trotzdem sehr gut, und er bietet dir darüber hinaus tolle Fotomotive.
Plage Campiotel
Der entzückende Plage Campiotel bietet sich als ein Abtecher auf einer Radtour über die weisse Insel an, da er etwas abseits liegt und deswegen nicht ganz so überlaufen ist. Trotzdem liegt er in unmittelbarer Nähe des Ortes Ars-en-Ré mit seinem wunderschönen kleinen Hafen. In Außerdem ist es nicht weit bis Le Martray, wo sich in einem Zypressenhain tausende kleiner Schnecken festklammern und ungewöhnliche Fotos für eure Urlaubserinnerungen bieten. In Ars-en-Ré mit seinem kleinen Marktplatz sind wir des öfteren eingekehrt – meistens am Nachmittag für ein Eis Crème Cassis.
Plage de la Loge
Bei Les Portes-en-Ré findest du am Plage de la Loge den besten Strand, um für einen herrlichen Sonnenaufgang mal früh aufzustehen. Mir fiel auf, dass der Strand auch bei den französischen Gästen auf Ré sehr beliebt ist. Im ganz oberen nordöstlichen Teil der Insel gelegen ist der Weg dorthin recht weit, sodass er ein Stück weit mehr Einsamkeit als die anderen Sandstrände. Und obwohl man auch an den Stränden von La Flotte in Richtung Sonnenaufgang blickt, ist der Plage de la Loge die bessere Alternative, weil er nicht so überlaufen ist.
Plage de la Patache
Ein wenig weiter südlich des Plage de la Loge ist am Plage de la Patache die Welt stehengeblieben. Bunte Boote dümpeln bei wenig Wellengang, die abgeschiedene Bucht schirmt belebte Orte ab und in der kleinen Holzhütte La Cabane de la Patache locken französische Gaumenfreuden. Ab und an zieht ein Fischer kleine Wellen auf, um zum nächsten Hafen zu gelangen. Ein Ort für Einheimische – Tourist:innen des nahen Campingplatzes tauchen hier nur selten auf.
Was bedeutet Ile de Ré?
Die Vermutung liegt nahe, dass die Île de Ré aufgrund ihrer Salzwiesen weiße Insel genannt wird. Und obwohl es nicht ganz eindeutig ist, woher der Spitzname kommt, beschreiben einheimische Reiseführer die weißen Häuserfassaden als ausschlaggebend. Für mich sehr plausibel – denn wer schon einmal die Westküste Frankreichs – von der Normandie über die Bretagne bis zur Loire-Mündung – bereist hat, dem fallen die strahlend-weißen Häuserfassaden als besonderes Merkmal der Île de Ré auf.
Wo du diese Besonderheit gut fotografieren kannst? Eigentlich überall auf der Île de Ré. Viele Tourist:innen zieht es für ein solches Foto in den bekanntesten Ort der Insel: Saint-Martin-de-Ré mit seinem hübschen Hafen und seiner Zitadelle. Mir gefielen jedoch der kleine Marktplatz von Sainte-Marie-de-Ré und die Straße vom Hafen zum Zentrum in Ars-en-Ré am besten. In beiden Orten findest du schöne weiße Häuserfassaden zum Fotografieren und bist dabei ungestört.
Top Spezialitäten der Ile de Ré
Ile de Ré Salz
Eine Besonderheit auf der Île de Ré visualisiert schon das Luftbild: Auf einem großen Teil der Insel wird das berühmte Fleur de Sel angebaut. Die Ernte der Salzblume durch die Salzbauern ist überaus interessant. Sie lassen das Wasser des Atlantiks in seichte Becken fließen und den nächsten Schritt übernimmt die Sonne. Unter ihrem Einfluss beginnt die Verdunstung des Wassers. An der Oberfläche der Salzgärten bildet sich eine kristalline Schicht.
Wird das Fleur de Sel nicht am selben Tag von der Wasseroberfläche abgeschöpft, sinkt es auf den Boden, wo das grobe Salz entsteht. Will man also die Qualität eines besonderen Meersalzes, muss man für die Verarbeitung den richtigen Zeitpunkt wählen. Per Hand mit einem Rechen schöpfen die Salzwerker mit wiederkehrenden, fast meditativen Bewegungen das Atlantik Salz als das teuerste und edelste Gut der Region Ré. Fleur de Sel ist vom Geschmack her extrem mild.
Die Meersalz Wiesen konzentrieren sich hauptsächlich auf den nördlicheren Teil der Insel, insbesondere im Herzen der Fier d’Ars und der Fosse de Loix.
Das Freilichtmuseum Ecomusée du marais salant in der Route de la Passe in Loix bietet eine Führung durch den aktiv betriebenen Salzgarten.
Ile de Ré Austern
In der Nähe der Salzwiesen, bei La Passe und Le Martray, sind wir auch im Herzen der Austernzucht auf der Île de Ré. Austern – sie sind einfach super francais und frisch. Auf Ré kannst du sie sogar 24/7 genießen: Bei L’huitrière de Ré gibt es Austern aus dem Automaten, egal zu welcher Tageszeit. Wie das funktioniert? Du benötigst eine Kreditkarte und wählst dann für 15 € 24 Austern aus drei Sorten. Lecker!
Ile de Ré Cognac
Hättest du gewusst, dass zu Austern auch Cognac passt? Echt wahr, in Frankreich ergänzt man den Meeresgeschmack der Austern durchaus mit ein paar Atemzügen des Vin de Liqueur. Lass dich aber bitte nicht verwirren: Der Ile De Ré Fine Island Cognac von der Firma Camus entsteht zwar auf Ré. Richtig bekannt und von Insidern empfohlen wird jedoch der Pineau des Charentes, hergestellt von derselben Firma aus Ugni blanc und Cognac.
Camping Ile de Re – hier sind die besten Plätze
Gute Einkaufsmöglichkeiten, lange Sandstrände, hübsche Fischerorte – die Île de Ré ist bestens geeignet fürs Camping. Sehr viele und gute Campingplätze findest du an der Nordküste der Insel. In den Dünen von Le Gillieux liegt Camping Les Pérouses und Camping Les Baleines.
Beide bieten die Nähe zum Strand an der nord-westlichen Spitze von Ré, aber auch einen guten Zugang zur Infrastruktur am Leuchtturm der Wale, Phare des Baleines. Dort findest du diverse Restaurants für jeden Geschmack und auch Eisdielen für das Sahnehäubchen des Urlaubstages.
Camping Le Phare – hier gibt es Glamping Angebote
Unsere Unterkunft lag auf dem Campingplatz Le Phare. Es ist einer von dutzenden Campingplätzen auf der Île de Ré. Camping ist das Mittel der Wahl in Frankreich, wenn es um Übernachtungen geht. Camping Le Phare setzt darüber hinaus auf das Glamping-Konzept. Glamping = glamourous camping. Nur noch wenige Bereiche der riesigen 4-Sterne-Campinganlage sind den klassischen Zelten und Bullis vorbehalten. Ein großer Bereich besteht aus den für Frankreich typischen Mobile Homes. Diese als glamourös zu bezeichnen wäre etwas übertrieben – unter dem Strich sind es Tiny Houses mit einer Terrasse, die vom Gasherd bis zur Wäschespinne komplett ausgestattet sind.
Möchte man tatsächlich das Glamping praktizieren, dann zahlt man ab 1.000 Euro zu Zweit für die Woche und dafür bekommt man etwas mehr Platz und „Stil“ – ein Farbkonzept drinnen und ein schöner Garten draußen.
Auch die gemeinschaftlich genutzten Außenbereiche sind richtig schön. Es gibt ein Restaurant und eine Bar, die beide eine gute Chill-Area bilden. Durch einen nördlichen Ausgang gelangst du zum Strand Plage du Gros Jonc und durch den Südausgang zum Plage de la Loge.
Die Westküste Frankreichs – Sunsetspot schlechthin
Die Lage des Campingplatzes auf der Île de Ré, welche weit ins Meer hineinragt, ist perfekt: Morgens gehst du zum Plage de la Loge und bewunderst den Sonnenaufgang. Abends fährst du eine Viertelstunde zum Leuchtturm der Wale, Phare des Baleines. Dort kannst du beobachten, wie die Sonne sich zum Coucher de Soleil –zum Schlafen– begibt. Die schönsten Abende in diesem Jahr habe wir am Leuchtturm der Wale erlebt.
Beste Reisezeit für Frankreichs Westküste
Um es gleich vorwegzunehmen: Als die beste Reisezeit für die Île de Ré lege ich dir den 1.-21.9. ans Herz. In diesem gewählten Zeitraum gibt es mehrere Vorteile:
- Bestes Wetter für die Strände
- Warme bis heiße Temperaturen
- Viel Sonne, und schöne Wolken ziehen über die Insel
- Die Vorhersage zeigt wenig Regen
In der Nachsaison hast du keinen Urlaub? Dann fasse ich für dich das Wetter im Frühjahr und Sommer zusammen:
Île de Ré Wetter: Vorsaison
Der März ist nicht der beste Zeitpunkt für einen Urlaub auf der Île de Ré. Es ist einfach noch zu früh: Im Durchschnitt beträgt die Temperatur 11°C und man riskiert, auf Ausflügen regelmäßig nass zu werden. Die Vorhersage für April zeigt schon etwas wärmere Tage, aber wenn du dir für die Reise zur Île de Ré Strand und Sonne erhoffst, dann warte lieber noch bis Mai. Im Wonnemonat Mai ist das Wetter auf der Insel zwar noch nicht perfekt, aber recht gut: Mit 15° Grad kannst du mindestens rechnen. Im Mai sind auf Île de Ré maximal schon 18°C drin – perfekt für Sightseeing in Sainte-Marie-de-Re, Ars-en-Ré und Saint-Martin-de-Re.
Im Durchschnitt beträgt die Temperatur im Juni 20°C – da kann man schon einen Fuß ins Meer tunken und die schönsten Strände auf der Insel genießen. Aber es gibt eben auch noch 7 bis 15 Tage Niederschlag mit insgesamt 40mm – wer es vermeiden will, setzt auf die Hauptsaison.
Île de Ré Wetter: Hauptsaison
An der Wetterstation La Rochelle Aeroport Ile stehen die Zeichen im Juli auf: heiter! In diesem Monat werden die französischen Kinder in die Schulferien verabschiedet und die Strände in Frankreich, auch die der Île de Ré füllen sich. Dasselbe gilt für August, mit einem Unterschied: Es gibt 18 trockene Tage auf Île de Ré in den jeweiligen drei Monaten davor. Ab August sind es 21 Tage. Französische Familien wählen bevorzugt diesen Zeitraum: Denn für die kommenden zwei Wochen plantschen die Kinder bei 22° Grad Meerestemperatur in den Wellen, während die Eltern ein wenig Zeit damit verbringen, ein Nickerchen am Pool zu machen.
Île de Ré Wetter: Nachsaison
Ab dem 1.9. sind für die kommenden 2 Wochen weiterhin viel Sonne und hohe Temperaturen angesagt. Zu dem Zeitpunkt hatte das Corona-Jahr 2020 unsere Reiseträume zerplatzen lassen. Aus Südafrika im Oktober wurde Südfrankreich im September. Unsere Arbeitgeber stimmten zu, dass wir den Jahresurlaub um vier Wochen nach vorn verlegten. So profitierten wir von der Nachsaison, die im Südwesten von Frankreich am 15.9. beginnt. Weniger Touristen, das heißt auch weniger Gefahr, sich mit Corona zu infizieren. Trotzdem durften wir noch ein paar richtig heiße Tage am Strand erleben, an denen das Thermometer auf fast 30 Grad Celsius kletterte.
Absoluter Pluspunkt: In dieser Zeit gibt es 21 trockene Tage auf Île de Ré – das sind gemeinsam mit dem Vormonat die meisten regenfreien Tage in der Region Île de Ré. Und auch wenn der ein oder andere Schauer vom Meer kam und die Küste benetzte, war es sehr angenehm, keine überfüllten Strände, Radwege, Restaurants erdulden zu müssen. Ein weiterer Vorteil bestand in den Kontrasten. Zum Herbstanfang – der besten Reisezeit für Outdoor-Enthusiasten in Frankreich – zaubern sie schöne Fotomomente. Das gilt besonders dann, wenn ein paar bauschige Wolken über dem Land liegen.
Das Wetter im September auf der Île de Ré zusammengefasst: hochsommerliche Temperaturen und Strandwetter bis weit nach Monatsmitte. Maximal 22° und mindestens 15°. Manchmal bewölkt und selten Schauer. Regenschauer sind überall auf der Welt am Meer ergiebig – perfekt für zwei Längen Kaffee und einen veganen Cookie in Saint-Martin-de-Ré. Du möchtest deinen Kaffee gern in der Landessprache bestellen? Jetzt Französisch lernen*.
Mehr Infos:
https://de.iledere.com/
Mehr Artikel über Frankreich:
Ziele an der gesamten Atlantikküste Frankreich – mit Karte
Médoc Atlantique: Der Garten Eden im Südwesten Frankreichs
Mehr über mich ❤️
[Transparenz] Die mit * gekennzeichneten Links sind sogenannte Affiliate Links. Kommt über einen solchen Link ein Einkauf zustande, werde ich mit einer Provision beteiligt. Für Dich entstehen dabei keine Mehrkosten.
Da kommt Sehnsucht auf! Als Kind habe ich Fort Boyard geliebt und nun macht dein Bericht noch mehr Lust darauf, diese Ecke von Frankreich zu erkunden.
Liebe Grüße,
Lynn
Liebe Lynn,
jaa Fort Boyard war Kult;) Diese Ecke Frankreichs ist es definitiv wert, erkundet zu werden! Bei Reisenden aus Deutschland ist sie noch kaum bekannt.
GlG Julia