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Indian Summer Kanada: Die besten Tipps für deine Rundreise

Indian Summer Kanada, Laubfärbung von Bäumen an einem See

Der Indian Summer Kanada – das ist ein Once-in-a-Lifetime Erlebnis! Damit du es richtig auskostest und nichts verpasst, habe ich dir Reisetipps für Kanadas Osten kredenzt. Bereit für spannende Metropolen, außergewöhnliche Natur und 1.000 Seen? Dann komm jetzt mit auf die Reise! Dich erwarten faszinierende Eindrücke, wenn die Bäume im Indian Summer wieder ihre bunten Blätter in Richtung Sonne strecken.

Ostkanada Rundreise – Route

Ostkanada mit dem Mietwagen während des Indian Summer individuell erleben – das bedeutet auch, pulsierende Städte kennenzulernen. Deswegen schließen Reiseanbieter Metropolen wie Québec ein. Der Indian Summer in den Wäldern und Nationalparks ist somit ein Teil der Rundreise und kein durchgängiger Programmpunkt.

Auch in diesem Beitrag binde ich den Indian Summer ein und betrachte ihn als Bestandteil, der besonders zum Ende der Route mit unvergesslichen Eindrücken auf dich wartet. Ich vermute, dass du nicht so oft eine Reise nach Kanada buchst. Daher gebe ich dir Tipps für den Indian Summer, aber auch weitere wundervolle Orte an die Hand.

Du interessierst dich mehr für den Indian Summer als für eine längere Rundreise? Dann klicke hier nach unten zu den zentralen Orten für dein Indian Summer Erlebnis.

Indian Summer – wo und wann? Hier geht es zu allen Fakten über das Wetterphänomen.

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Toronto

Toronto ist nicht nur der Startpunkt einer Rundreise im Indian Summer, sondern auch die Antwort auf grundlegende Fragen: Was gibt es für Städte in Kanada? Welches ist die größte Stadt in Kanada? Mit 6,56 Millionen Einwohnen (lt. Statista 2020) führt Toronto die Liste der größten Städte in Kanada an.

Toronto erscheint außerdem typisch amerikanisch: Wolkenkratzer im Zentrum, ein riesiger Highway führt Richtung Downtown und die Skyline ist – durch die Lage an den Great Lakes – Chicago sehr ähnlich. Die Städte in Kanada sind also oftmals schwer von den Städten in den USA zu unterscheiden. Doch es gilt: Je weiter im Osten, desto europäischer. Ottawa, Montreal und Québec City kommen zum Beispiel sehr europäisch daher und erinnern in ihren historischen Zentren an London oder Paris.

Was du in Kanada unbedingt gesehen haben musst, ist der CN-Tower. Er liegt im Zentrum von Toronto und bediente eine lange Zeit ein paar Superlative: Höchster Fernsehturm der Welt (1975-2009) und Bestandteil der Liste der Sieben Weltwunder der Moderne. Der CN-Tower zählt zu den absoluten Highlights in Toronto und war das höchste freistehende und nicht abgespannte Bauwerk der Erde – bis zum Jahr 2007, als der damals im Bau befindliche Burj Khalifa in Dubai eine Höhe von 555,30 Metern erreichte.

Ein Besuch des CN-Towers katapultiert dich in schwindelerregende Höhen: Sechs gläserne Aufzugkabinen befördern die Besucher:innen an der Außenwand hoch zu den Plattformen. In 342 Metern Höhe kannst du auf dem Outdoor Observation Deck bei gutem Wetter die Gischt der Niagara Fälle hochstäuben sehen. Die Außenplattform ist nicht geschlossen, aber natürlich gesichert.

In diesem Turmkorb gibt es auch den Glass Floor – durch den Boden aus Panzerglas schaust du senkrecht hinunter. Mein Mann legte sich sogar mit dem Rücken auf das Glas – für mich war das als kleiner Angsthase nichts. Ein kleinerer Turmkorb beherbergt in 351 Metern Höhe ein Panorama-Restaurant, das sich dreht.

Abstecher zu den Niagara Fällen

Die Ostkanada Rundreise geht direkt weiter mit einem Knaller: Nur eine gute Autostunde von Toronto entfernt befinden sich die Niagara Fälle. Ohne ein Touristenvisum für die USA kannst du nur den kanadischen Teil betreten, hast aber dennoch einen Ausblick von verschiedenen Stellen aus auf den US-amerikanischen Teil der spektakulären Wasserfälle.

Blick von oben auf die Niagara Fälle

Die Niagara Fälle Im Süden von Toronto. li: die American Falls (USA), re: die Horseshoe Falls (Ost-Kanada).

Ich durfte meinen 30. Geburtstag an den Niagarafällen genießen und habe nicht nur deswegen diesen Ort tief in mein Herz eingeschlossen. Tagelang könnte ich am oberen Rand der Horseshoe Falls stehen und mit einer Mischung aus Angst und Erstaunen beobachten, wie das Wasser aus dem Niagara River auf den Abgrund zuschießt und sprudelt, um dann über die Kante hinweg in die Tiefe zu stürzen.

Blick von oben auf die Horseshoe Falls der Niagara Fälle

Vom Skylon Tower aus kannst du die Niagara Fälle von oben fotografieren.

Nur selten hält dieser unaufhörliche Fluss riesiger Wassermassen inne, nämlich im Winter, wenn der Wasserfall einfriert. Die Niagara Fälle sind sowohl ein Naturschauspiel, das völlig zu Recht auf den Bucket Listen von vielen Reisenden steht als auch ein interessanter historischer Ort, der sich – geschützt durch Regenparkas – aus nächster Nähe entdecken lässt.

Ein Tunnelsystem im Berg ermöglicht es und erzählt von den zahlreichen glücklichen oder unglücklichen Versuchen, die Niagarafälle hinunterzufahren. In einem Fass zum Beispiel, allein der Gedanke kann einem schon das Blut in den Adern gefrieren lassen.

Besonders schön: In der Gischt der Niagara Fälle bildet sich bei Sonne sehr häufig ein Regenbogen, oft tanzen sogar mehrere nebeneinander 🌈🌈🌈

Algonquin Provincial Park

Rundreisen durch Ostkanada beinhalten meistens einen Besuch im Algonquin Provincial Park in Ontario. Obwohl es nicht weit zu fahren ist, wirkt der Nationalpark sehr entlegen. Kanadas unendliche Weiten – hier erhältst du einen ersten Eindruck davon. Im Algonquin sollte dich dein erster Weg zu einem Kanu- und Kayakanbieter führen. Nach nur wenigen Ruderschlägen begegnet dir eine Natur und Stille, wie es sie an nur wenigen Orten auf dieser Erde gibt. Wasservögel, Elche, Biber, Schwarzbären und sogar 200 Wölfe leben im Algonquin. Die Chance, die im Rudel lebenden Tiere in einem der touristischen Zentren zu begegnen, ist allerdings gering.

Seepanorama im Algonquin Provincial Park, Ontario, Kanada

Der Algonquin Provincial Park ist einer der zentralen Orte auf dieser Rundreise für den Indian Summer. Weitere sind hier aufgeführt.

Ottawa

Die Hauptstadt des Ahornstaats heißt Ottawa und gehört zu den Highlights von Ostkanada Rundreisen. Unübersehbar ist auf einer Klippe am Südufer des Ottawa River das Parlament Kanadas. Die Parlamentsgebäude sind im Stil der englischen Neugotik gehalten. Der imposante Centre Block mit dem 90m hohen Peace Tower wird vom West Block und East Block flankiert, die beide zwischen 1859 und 1865 errichtet wurden.

Blick auf Parliament Hill, Ottawa, Ontario, Kanada

Der Parliament Hill in Ottawa.

Vor dem Centre Block breitet sich eine weite Grünfläche aus. Hier brennt die Centennial Flame, die am Sylvesterabend 1966 entzündet wurde und symbolisch an die ersten 100 Jahre der Kanadischen Konföderation erinnert. Die Centennial Flame ist keine ewige Flamme im eigentlichen Sinn, da sie zu Wartungszwecken gelegentlich abgeschaltet wird.

Centennial Flame, Parliament Hill, Ottawa, Kanada

Nicht „eternal“ – die Centennial Flame in Ottawa.

Zu den weiteren Highlights in Ottawa gehört die Schleusentreppe des Rideau Kanal, die den Höhenunterschied zwischen dem Rideau und dem Ottawa River bewältigt. Die Schleusentreppe am Rideau Kanal überbrückt einen Höhenunterschied von 24,1 Metern und verfügt über 8 Tore, die bis heute von Hand geöffnet werden. Wusstest du, dass die längste Eisbahn der Welt in Ostkanada zu finden ist? Es handelt sich um den zugefrorenen Rideau Kanal im Winter.

Montreal

Lebensfreude pur ist angesagt in der zweitgrößten Stadt Kanadas. Die Kernstadt liegt auf der Île de Montréal an der Einmündung des Ottawa River in den St.-Lorenz-Strom. Brücken und Tunnel verbinden die Insel mit den Vorstädten. Der 232m hohe Mont-Royal prägt die Stadtsilhouette.




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Für einen weiten Blick auf die Skyline von Montréal schlenderten wir aus dem Zentrum über eine Brücke zur Île Notre-Dame. Die künstliche Flussinsel ist 6 Kilometer lang und bis zu 600 Meter breit und gehört zu den Highlights von Montréal. Durch ein Fest in der Innenstadt trafen wir an dem Abend auf der Île Notre-Dame keine anderen Menschen an. Wir spazierten über die Formel 1-Rennstrecke Circuit Gilles-Villeneuve und erzählten uns von den spektakulärsten Rennmomenten.

Ich stellte mir vor, wie aus dem Nichts ein Rennwagen auftaucht, blende die Massen von Zuschauer:innen auf der Tribüne ein und schaue dem Rennwagen nach, wie er in die berühmte Kurve Wall of Champions einbiegt. Plötzlich hören wir in der Ferne das Zerplatzen von Feuerwerkskörpern und bewundern wie Montréals City rotgolden aufleuchtet. Diesen Abend unserer Ostkanada Rundreise lassen wir mit einem Besuch des berühmten Casinos von Montréal ausklingen.

Québec City

Das Wahrzeichen von Quebec ist zweifellos das majestätische Château Frontenac (s.o. links), ein traditionsreiches Luxushotel, hinter dessen Mauern auch viele Geschichten stecken. So wurde während zwei hochoffiziellen militärischen Konferenzen 1943 und 1944 die Invasion der Alliierten in der Normandie geplant. Die Hauptakteure waren u.a. US-Präsident Franklin Delano Roosevelt und der britische Premierminister Winston Churchill.

Ich kann mich an kaum eine Stadt erinnern, deren Bild so stark von einer Hotelkette (Fairmont) und keinem historischen oder politischen Gebäude dominiert wird. Aus diesem Grund bleibt Quebec auch definitiv im Gedächtnis.

Quebec erinnert weniger an eine amerikanische, dafür mehr an eine europäische Stadt. Ganz besonders deutlich wird das in der kleinen hübschen Gasse Rue du Petit-Champlain (s.o. rechts), an der Grenze von der Ober- zur Unterstadt. Ein vielleicht etwas altmodisches, aber genau aus diesem Grund sehr klassisches Postkartenmotiv.

Schlendere von dort aus weiter zum Hafen, wo du im Le Café du Monde Weißwein und Meeresfrüchte genießen kannst. Während du auf der Terrasse sitzt, fällt dein Blick auf die Holland America Line, die im Hafen vom St. Lorenz Strom liegt.

Holland America Line im Hafen von Québec City, Kanada

Wer nach Ostkanada reist, kann auch die Holland America Line nehmen.

 

Tisch im Le Café du Monde, Québec City, Kanada

Vom traditionsreichen Le Café du Monde aus ist sie zu sehen, wenn sie im Hafen liegt.

 

Isle-aux-Coudres

Der St. Lorenz Strom ist so breit, dass Inseln darin Platz finden. Die Isle-aux-Coudres ist ein Zwischenstopp auf der Rundreise. Nach den Stadtbesichtigungen tauchst du hier in eine unaufgeregte bescheidene Welt ein, in der es keine lauten Attraktionen gibt – dafür ruhige Orte am Wasser und großartige Sonnenuntergänge.

Autorin an Bord der Autofähre zur Isle-aux-Coudres

Die Insel ist mit einer Autofähre erreichbar.

Auf einer Länge von 23km hast du die Insel schnell umrundet, etwa mit dem Mietwagen oder dem Fahrrad aus dem Fahrradverleih. Ein beliebtes Ausflugsziel ist die alte Mühle Les Moulins de l’Isle aux Coudres. Wusstest du übrigens, dass die erste Messe in Nordamerika 1535 auf der Isle-aux-Coudres stattfand?

Zentrum des Indian Summer Kanada: Saguenay Fjord National Park und das Laurentides Wildlife Reserve

Auf der Fahrt mit dem Mietwagen weiter den St. Lorenz Strom hinauf eröffnet sich das Zentrum des Indian Summer bei einer klassischen Ostkanada Rundreise, die mit den großen Städten verbunden wird. Die besten Eindrücke erhältst du in den Naturregionen des Saguenay Fjord National Park und Laurentides Wildlife Reserve.

Indian Summer Kanada, Laubfärbung vor einem See

Die besten Eindrücke vom Indian Summer Kanada gibt es in den Naturregionen von Ontario, Quebec und Neuengland.

Indian Summer Kanada, Nahaufnahme buntes Ahornblatt

Hier im Saguenay Fjord National Park färbt sich zuerst der Ahornbaum bunt.

Auf einer Fahrt von Saguenay zurück nach Quebec gibt es zahlreiche Möglichkeiten, den Indian Summer zu genießen. Schon allein beim Durchfahren mit dem Mietwagen schweift der Blick stundenlang über die bunt eingefärbten Wälder in Hügel, die bei klarem Herbstwetter und niedrig stehender Sonne schillern und strahlen.

Wandermöglichkeiten und Aussichtspunkte säumen den Weg, sodass es sich lohnt, schon im Morgengrauen aufzubrechen. Um die Möglichkeiten vollends auszuschöpfen, sollte mindestens ein langer Tag eingeplant werden.

Lac-à-l’Eau-Claire

Ein echter Geheimtipp und versteckter Ort ist der See Lac-à-l’Eau-Claire (frz. = See des klaren Wassers) in den Bergen von Saint-Alexis-des-Monts. Das 4-Sterne-Hotel Auberge du Lac-à-l’Eau Claire ermöglicht es, den Indian Summer in aller Ruhe zu genießen.

Dazu braucht es nicht viel: Wenn du die Terrassentür öffnest, gehst du direkt mit nackten Füßen über das Gras zum See. Das Essen ist sehr gut, an das Areal grenzen weite Wälder an, die ihre bunten Blätter im Indian Summer in Richtung Sonne strecken. Für den See Lac-à-l’Eau-Claire gibt es einen Kanuverleih. Oder aber, du setzt dich mit einem guten Buch einfach auf diesen Steg – wie wäre es?

Im Vordergrund: Boote, im Hintergrund: die Auberge du Lac-à-l'Eau Claire

Eine Residenz mitten im Indian Summer Kanada.

 

Ein lohnendes Ziel für den Weg zurück zum Flughafen in Toronto sind die Thousand Islands.




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Städte in Kanadas Osten

Du hast eine Woche Zeit für eine Rundreise durch den Osten Kanadas? Dann passt die vorgeschlagene Route nicht in diesen Zeitraum. Ich würde dir empfehlen, dich somit auf die Städte zu konzentrieren, weil sie einen tollen Einblick in das Leben und die Kultur von Ostkanada bieten. Viele von ihnen sind zudem sehr weitläufig angelegt und ermöglichen es, Natur und Landschaften Kanadas zu entdecken.

Die Nationalgalerie von Ottawa, Ontario, Kanada.

Eine sehr weitläufig angelegte Stadt: Ottawa. Im Hintergrund: Die Nationalgalerie.

Toronto und Ottawa sind 4 Stunden Fahrt voneinander entfernt. Ein Flug lohnt sich also nicht – mit dem Mietwagen geht es schneller und einfacher. Weiter nach Montreal sind es sogar nur 2 Stunden, und unterwegs auf dem Trans-Kanada Hwy passierst du die Grenze zur nächsten Provinz Kanadas: Québec.

Die Metropole Montréal verfügt über einen ganz außergewöhnlichen Charme – eine Mischung aus französischer Großstadt und amerikanischem Lifestyle, eine reichhaltige Kultur und viele Sehenswürdigkeiten. Am besten gefiel es uns auf der Île Notre-Dame, hier geht es zum Erfahrungsbericht.

In den Reisebausteinen von Ostkanada Rundreisen wird immer auch Québec City aufgeführt. Und auch ich war begeistert von der besonderen Atmosphäre dort. Was du in Québec nicht verpassen darfst, habe ich dir hier beschrieben.

Fact-Check: Welches ist die größte Stadt in Kanada?

  1. Toronto (6,56 Mio. Einwohner:innen)
  2. Montreal (4,36 Mio. Einwohner:innen)
  3. Vancouver (2,74 Mio. Einwohner:innen)
  4. Calgary (1,54 Mio. Einwohner:innen)

(Stand: 2020)

Toronto und Montréal liegen auf der Route für Ostkanada Rundreisen. Vancouver und Calgary sind Städte in Kanadas Westen und aufgrund der großen Entfernungen nur mit dem Flugzeug, Zug, Camper oder Mietwagen nach einer tagelangen Reise auf dem Landweg zu erreichen. Du interessierst dich für Vancouver, eine der schönsten Städte der Welt? Hier geht es zu meinem Artikel über Vancouver.

Atemberaubende Wanderungen, die du ab Calgary erleben kannst, zeigt dir Thomas Coldwell auf seinem Blog outandacross.

Wo ist der Indian Summer?

Der Indian Summer wird allgemein mit der Farbenpracht des Herbstes gleichgesetzt und deswegen mittlerweile auch auf Waldgebiete in Nordeuropa bezogen. Streng genommen gibt es den Indian Summer jedoch nur in Nordamerika, wo die Stämme der First Nations laut Überlieferungen ihre Hauptjagdsaison so genannt haben sollen.

Auf dem nordamerikanischen Kontinent umfasst der Indian Summer ein riesiges Gebiet in Ostkanada und den USA. Die nördlichsten Gegenden sind die kanadischen Provinzen Ontario und Québec sowie die Staaten an der äußersten Küste von Ostkanada: Neuengland, Nova Scotia, New Brunswick und die Insel Prince Edward Island. In den USA kannst du den Indian Summer in der Region der Großen Seen (Great Lakes) erleben, außerdem in den Neuengland-Staaten Maine, New Hampshire, Vermont, Massachusetts, Connecticut und Rhode Island.

Und auch in den US-amerikanischen Zentren der Macht und Wirtschaft beobachtet man die Farbexplosion des Herbstlaubes: Der Indian Summer erstreckt sich nämlich ebenfalls auf Washington D.C., New York, New Jersey, Pennsylvania, Delaware, Maryland, Virginia und West Virginia. Er reicht sogar bis in die Great Plains des Mittleren Westens hinein. Die Staaten im Einflussbereich vom Golf von Mexiko gehören jedoch nicht mehr dazu – in Florida spielt der Indian Summer zum Beispiel keine Rolle.

Indian Summer Kanada oder USA?

Du möchtest erfahren, ob du für einen unvergesslichen Indian Summer lieber eine Ostkanada Rundreise oder eine USA-Reise buchen soltest? Das lässt sich natürlich pauschal schwer beantworten. Nach meiner Ansicht kommen für eine klassische Rundreise im Indian Summer vor allem drei Gebiete infrage:

  • Die Great Lakes
  • Die Neuengland-Staaten
  • Die Provinzen Ontario und Québec

Weil der Ahornbaum mit einem besonders beeindruckenden Farbenspiel verzaubert und das Ahornblatt in der kanadischen Flagge zu sehen ist, finde ich, ein Indian Summer im Osten von Kanada ist genau das richtige.

Indian Summer Kanada, Laubfärbung von Bäumen an einem See

Ende September ist wieder Zeit für Farbexplosionen: Der Indian Summer beginnt.

Wann beginnt der Indian Summer in Kanada?

Wann beginnt der Indian Summer? Der Indian Summer markiert in Nordamerika den Übergang vom Sommer zum Herbst und wäre bei uns mit dem Altweibersommer vergleichbar: In der Nacht wird es schon wieder sehr kalt, tagsüber aber nochmal richtig mild und sonnig. Ein klarer Himmel zeigt sich, über dem Land liegt ein erster Herbstduft und die Natur verändert sich.

Indian Summer Kanada, bunte Mischwälder und ein klarer Himmel

Warmes Wetter im Herbst, klarer Himmel und bunte Mischwälder – das ist der Indian Summer in Kanada.

Die Wetterperiode des Indian Summer zeigt sich in Nordamerika sehr verlässlich von Ende September bis Ende Oktober. Die beste Reisezeit für Kanada ist gleichzeitig der Indian Summer, frühestens vom 20. September bis spätestens zum 31. Oktober. Am besten sind die ersten beiden Oktoberwochen. Dann zeigt sich die Laubfärbung in den Mischwäldern richtig schön intensiv und es ist mit Temperaturen bis zu 20 Grad warm genug für Outdooraktivitäten.

Im Gegensatz dazu wird es im kanadischen Winter empfindlich kalt. Der Sommer stellt ebenfalls eine gute Reisezeit dar, es sind aber zugleich die feuchtesten Monate. In den Städten kann es zudem unangenehm schwül werden, weshalb der Spätsommer die bessere Alternative darstellt.

Der Indian Summer lässt die Fotomotive in Ontario und Quebec außerdem richtig gut zur Geltung kommen.

Warum heißt es eigentlich Indian Summer?

Die genaue Wortbedeutung ist nicht bekannt. Erstmals wurde der Begriff Ende des 18. Jahrhunderts von dem französisch-amerikanischen Schriftsteller St. John de Crèvecœur verwendet. Aufgrund der literarischen Einbettung ohne Erklärung gibt es nur Vermutungen, auf was sich de Crèvecœur beziehen wollte.

Bezug zur Mythologie der indigenen Völker
Diese Geschichte begegnete mir während meiner Reise nach Nordamerika häufiger – in Broschüren oder Reiseführern: Eine Legende besagt, dass das Blut erlegter Bären ins Erdreich fließt, von den Bäumen aufgesogen wird und die Blätter färbt.

Jahreszeitlicher Bezug
Neben der verlässlichen milden Wetterperiode ab Mitte September war der Indian Summer gleichtzeitig Hauptjagdsaison und Erntezeit. Mais und Kürbisse wurden dann von den Stämmen der First Nations geerntet. Diese „Hauptsaison“ kann auch mit einem „Sommer“ gleichgesetzt worden sein.

Die Menschen in Kanada und in den USA sagen übrigens eher Fall Foliage (Foliage = engl. für Laubverfärbung) zum Indian Summer.

18 Kommentare

  1. Liebe Julia,

    ein super spannender Artikel. Wir waren bisher nur im Westen Kanadas unterwegs und haben nun noch mehr Lust bekommen den Osten zu bereisen. 🙂

    Mal schauen, ob wir uns bei unserem anstehenden Sabbatical ab November ggf. sogar in den kanadischen Winter wagen.

    Viele Grüße

    Nina

    • Julia sagt

      Liebe Nina,

      vielen Dank für dein Feedback, das freut mich sehr 🙂
      Der Osten Kanadas ist definitiv eine Reise wert und wird – vielleicht ähnlich wie der Osten der USA – oft unterschätzt.
      Sabbatical, das klingt aber spannend…!
      Seid ihr in mehreren Ländern unterwegs und wie lange?

      Viele Grüße
      Julia

  2. Hallihallo – nachdem es bei mir schon bald Richtung Ost-Kanads gehen wird, war das nun ein spannender Artikel für mich.

    Ich werde allerdings den Indian Summer in den Neuenglandstaaten verbringen und erst den Winter in Kanada.

    Hoffentlich macht Kanada, wie geplant, auch die Grenzen auf.

    LG Heike

    • Julia sagt

      Hallo Heike,

      das klingt nach einem großartigen Plan, da wünsche ich dir ganz viel Spaß 👍
      Ich hoffe es auch sehr, denke aber, sie würden es nicht ankündigen, um es später wieder zurückzuziehen.

      Liebe Grüße
      Julia

  3. Liebe Julia,

    schöner Bericht über den Indian Summer. Diese Route werde ich mir auf jeden Fall merken. Kanada steht noch auf meiner Liste.
    Liebe Grüße
    Thomas

    • Julia sagt

      Lieber Thomas,
      ich freue mich sehr, dass ich dich bei den Routenoptionen inspirieren konnte.
      Kanada lohnt sich sehr und steht den USA in nichts nach.
      Viel Spaß bei den Reiseplanungen.

      LG Julia

  4. Toller Artikel, der definitiv Lust macht Kanada zu bereisen (sobald es für uns hier aus den USA auch wieder möglich ist…) In Toronto und an den Niagara-Fällen war ich vor ein paar Jahren bereits schon einmal. Den Indian Summer in Kanadas Osten live zu erleben, ist aber sicherlich noch einmal ein ganz anderes Erlebnis.

    • Julia sagt

      Hallo Stefanie,

      lieben Dank für dein Feedback und das stimmt total: Der Indian Summer ist ein außergewöhnliches Erlebnis. Daher habe ich mich sehr über die Nachricht gefreut, dass Kanada die Grenzen wieder öffnet und es möglich macht, das Farbenspiel zu bewundern.

      Herzliche Grüße
      Julia

  5. Hallo Julia

    Es war eine wunderbare Beschreibung deiner Reise, es hat mir noch einige Tipp´s gegeben.
    Wie wollen am 20.09 fahren, eine Rundreise von Toronto 4 Wochen mit dem Camper Richtung Osten ….
    wollten über USA zurück, ich glaube nicht das klappt ( ist noch geschlossen ) werden in Kanada bleiben -müssen –

    Vielen Dank

    • Julia sagt

      Hallo Karl,

      sehr gerne. Da habt ihr etwas Tolles vor euch, ich bin ein bisschen neidisch 😉
      Ich denke auch, dass es momentan noch nicht möglich sein wird, über die USA zurückzureisen. Hoffentlich klappt es dort mit der Einreise nächstes Jahr.
      Ganz viel Spaß für euch!

      Julia

  6. Andrea sagt

    Liebe Julia,

    danke für diese schöne Beschreibung Deiner Route, ich bin jetzt schon gleichermaßen verliebt in das Land! Wir haben am Freitag Ostkanada für die ersten beiden Oktoberwochen gebucht – leider sind wir auf die Schulferien angewiesen und haben daher nur 2 Wochen Zeit. Unsere Reiseroute soll ähnlich verlaufen wie Deine, allerdings mit Start in Montreal. Wir überlegen, einen Abstecher nach Tradoussac zum Whale watching zu machen. Ist zwar nicht die ideale Zeit, wäre aber für die Kinder schön. Hast Du dazu Erfahrung? Lohnt es auch Anfang Oktober noch?

    Liebe Grüße
    Andrea

    • Julia sagt

      Liebe Andrea,

      vielen Dank für deinen netten Kommentar. Die ersten beiden Oktoberwochen sind perfekt – es ist etwas später als unser Besuch es war (Ende September), doch dann ist die Laubfärbung schon stärker fortgeschritten. Das Whale Watching in Tadoussac haben wir auch mitgemacht und wir haben tatsächlich Wale gesehen. Heute würde ich generell kein Whale Watching mehr buchen, da die Tiere durch zu nah heranfahrende Boote leider unter Stress gesetzt werden. Hierbei ist es wichtig, sich auf den Internetseiten der Anbieter genau zu informieren (gilt auch für Delfinbeobachtung).

      Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig weiterhelfen und wünsche euch eine tolle Reise in den Indian Summer!

      Liebe Grüße
      Julia

  7. Ursula sagt

    Hi. Habe den Bericht u. auch Kommentare gelesen. Da wir in diesem Jahr eine Reise nach Ostkanada (Ontario, Quebec etc.) planen, möchte ich erfragen, ob wir den Indian Summer in der Zeit vom 31.10. – 09.11.2022 noch erleben können ? Gruß Ursuls

    • Julia sagt

      Hi Ursula,
      das freut mich, danke für deine Nachricht. Es ist abhängig von der allgemeinen Wetterlage – setzt der Sommer früh ein oder eher spät? Wie warm ist es dieses Jahr im September in Kanada? Doch allgemein lässt sich sagen, dass die beste Reisezeit für den Indian Summer im Osten Kanadas Anfang bis Mitte Oktober ist. In diesen beiden Wochen ist die Laubfärbung am intensivsten. Ende Oktober bis Anfang November werdet ihr den Indian Summer dennoch erleben können und ich wünsche euch eine schöne Zeit dort 🙂

      Viele Grüße
      Julia

  8. Bärbel sagt

    Hallo, vielen Dank für die sehr schöne Reisebeschreibung. Möchte am liebsten gleich los. Wie lange sollte ich für diese Reise einplanen? Ich habe 3 Wochen zur Verfügung.
    LG Bärbel

    • Julia sagt

      Hallo Bärbel,

      vielen lieben Dank für deinen Kommentar. 3 Wochen sind sehr komfortabel. Wir hatten 2,5 Wochen und dabei kamen die Städte wie Montreal oder Toronto etwas kurz. Ich würde dir raten, genug Zeit in Toronto, Montreal, im Algonquin Provincial Park und im Saguenay Fjord National Park einzuplanen. Ganz viel Spaß und tolle Erlebnisse auf deiner Ostkanada Reise!

      LG Julia

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